SAFI

[PIAS] / Rough Trade

Laut, ächzend, schrill, sperrig, grell – dieser in Leipzig und Berlin beheimatete Band kann man wirkliches vieles vorwerfen außer ein typischer Fall deutschsprachiger Musik zu sein. Safi stellt in Frage, zerreißt, durchdringt, frickelt alles wieder zusammen und ist ein hervorragender Beweis dafür, dass es auch 2015 noch möglich ist bestehende Strukturen aufzubrechen und eigenständige Kunst zu erschaffen. Dieser wahnwitzige Kosmos aus brachial-klugen Texten entwickelt sich mit so brutaler Wucht in einen musikalischen Orkan aus komplex-hypnotischen Schichtungen, dass der Hörer mit offenem Mund stehen gelassen wird, ehe er überhaupt begreift, was da passiert. Nämlich alles auf einmal. Ausgespuckte Wut, Spannungen, Entwicklungen, Selektion, Angriff und eine Schönheit, wie sie nur nach schlimmsten Stürmen möglich ist. „Janus“ ist eine Irrfahrt der Sinne, ein Wahrnehmungsachterbahntrip, ein einziger Bruch mit allem was unvereinbar scheint und dennoch zusammengehört. So ein Monster ist kaum greif- oder definierbar und zuweilen anstrengend. Jedoch besticht es dadurch, nicht krampfhaft anders sein zu wollen. Was hier entsteht, entwickelt sich als Notwendigkeit aus sich selbst heraus.

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