METZ

(Sub Pop/Cargo)

Hier kommt sie also, die Abrissbirne des Monats. Ist platt, ich weiß, aber jede noch so ideenarm wirkende Ausweitung zu METZger oder GeMETZel passt hierauf tatsächlich. Denn wie diese irren Kanadier den über Jahrzehnte mühsam weiterentwickelten Rock´n´Roll durch den Fleischwolf drehen, sucht zumindest im Land der Wälder und Seen seinesgleichen. Immer wenn es so richtig wild, übersteuert und ekstatisch wird, schreit das natürlich nach der verschwitzten Umgebung eines Live-Konzerts, wo sich Metz sicher auch von ihrer besten Seite zeigen können. Unzählige Plattenläden-, Skateshop- und Club-Besucher erzählen sich noch heute davon, dass man im Anschluss an die Begegnung mit dieser musikalischen Dampfwalze mit weichen Knien und brummendem Schädel nach Hause torkelte. Aber auch frisch gepresst auf Tonträger bleibt genug übrig von dem, was Metz zu bieten haben: in der Tradition eines Ian Svenonius oder gar eines ganz jungen Kurt Cobain wird auf jegliche glatt gebügelten Sounds verzichtet und mit Hingabe und Distortion ein Soundtrack zum Nervenzusammenbruch kreiert. Ob hier Post-Punk den Noise-Rock aufmischt oder umgekehrt, sei dahingestellt, am Ende jedenfalls gibt es ausschließlich Gewinner.

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