JIM SULLIVAN

(Light In The Attic / Cargo)

Aktenzeichen XY ungelöst: Als im März 1975 der VW-Käfer von Jim Sullivan in der Wüste von Santa Rosa/New Mexico gefunden wurde, fehlte jede Spur von dessen Besitzer: Nicht einmal seine Gitarre nahm der wahr gewordene Traum aller Hippieanhänger mit und seine Ex-Frau behauptet bis heute, es können nur Alien gewesen sein, die ihren Mann kurzerhand entführt haben. „U.F.O.“ wirkt tatsächlich ein wenig out of space und macht den vielen Gerüchten um Sullivans Verschwinden alle Ehre. Wobei die bereits vor 40 Jahren veröffentlichte Platte erst jetzt den Weg in die breite Öffentlichkeit findet – ein lyrisch dunkler Monolith bestehend aus stockdunklen Aphorismen zur Lebensweisheit und mit über 20 verschiedenen Musikern eingespielt; dominiert vom Folk und doch zeitlos genug, um nicht allein als Hommage an die „Love & Peace“-Generation rezipiert zu werden. Ganz im Gegenteil, so opulent und kunstvoll arrangiert die Aufnahmen, so auf den Punkt genau das Ergebnis, welches zusammen mit Nick Garries wahnsinnigen „The Nightmare Of J.B. Stanislas“ zu den meistverkannten Werken der Folk-Historie gehören dürfte. Perfekt, in sich geschlossen und Mythen umgebend ist Sullivans „U.F.O.“ für die Nachwelt endlich konserviert. Vielleicht stimmt die Sache mit den Außerirdischen doch und wir sind nur nicht bereit, daran zu glauben? Ende vorerst offen.

Olymp
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