(Partisan Records / PIAS / Rough Trade)
Schon alleine deswegen, weil Neuseeland ziemlich weit von allen anderen musikalisch relevanten Zentren der Welt existiert, kam Amelia Murray schon 2017 zu dem Schluss, dass es am besten wäre, sich einen eigenen Mix aus New-Wave, Dreampop und Indie-Rock Elementen zusammenzuschrauben, um ihr Selbstfindungs-Debüt „Morningside“ musikalisch illustrieren zu können. Zu diesem Zweck tat sich die zurückhaltende Musikerin mit einer festen Band zusammen, mit der sie im Anschluss an die Veröffentlichung auch unter ihrem Projektnamen Fazerdaze auf Tour ging. Wie sich erst jetzt – immerhin 7 Jahre später – herausstellt, war das aber wohl ein Irrweg, denn es folgte dann ein 5-jähriger Break in Folge eines Burnouts und diverser psychischer Probleme. Erst 2022 kehrte Amelia als Fazerdaze mit der EP „Break!“ und einem neuen Konzept an die Öffentlichkeit zurück. Was die in der Pandemie entstandene EP offenlegte, war der Umstand, dass die Idee in einem Band-Kontext zu arbeiten, wohl nichts für Amelia. Seither agiert sie weitestgehend alleine und kann so ihr musikalisches Soulsearching sehr viel fokussierter auf den Punkt bringen. Während Amelia ihr Prinzip, ihre Selbstfindungs- und Empowerment Songs in wortreichen, musikalisch geradlinig angelegten, rhythmisch akzentuierten Strukturen unterzubringen treu blieb, bedingte die Arbeitsweise als Solo-Künstlerin einen neuen Ansatz (auch wenn sie die meisten Tracks mit Musikerfreunden aus Down Under (darunter Liam Finn und Bic Runga) schrieb. Ihr neues Album ist weniger rockig orientiert, beinhaltet dafür aber mehr elektronische Elemente, Loops und programmierte Beats, mehr Dreampop- und Shoegaze-Atmo, und auch Versuche Disco-Elemente, E-Pop und Krautrock-Elemente einzubinden. Erstaunlicherweise ist das Album dadurch aber nicht wirklich abwechslungsreicher, sondern kohärenter geworden – wenngleich auch mit einem gewissen, dezidiert femininen Big-Music-Ansatz. Mehr noch als früher ist der Hörer also aufgefordert, sich dem Flow von Amelias Musik hinzugeben. Ein wenig Geduld und Einfühlungsvermögen vorausgesetzt, kann das aber durchaus eine lohnende Sache sein. VÖ: 15.11. 4Weitere Infos: www.fazerdaze.com
Singer/Songwriter
›› CURRENT JOYS ›› MADISON CUNNINGHAM & ANDREW BIRD ›› SOCCER MOMMY ›› AMYTHYST KIAH ›› MEIMUNA ›› ANNA MCCLENNAN ›› WOULD ›› VERA SOLA ›› CHRISTIAN LEE HUTSON ›› CHRISTO GRAHAM ›› TUCKER ZIMMERMANN ›› RAY LA MONTAGNE ›› PARIS PALOMA ›› BEABADOOBEE ›› SOPHIE CHASSÉE ›› SUSAN O’NEILL ›› STADLOBER & TUCHOLSKY ›› COMMUNICANT ›› CLAIRO ›› MELISSA CARPER ›› AMOS LEE ›› RICHARD THOMPSON ›› THE FUGITIVES ›› JAMES VINCENT MCMORROW ›› FAIRA ›› MARINA ALLEN ›› AMANDA BERGMAN ›› IBELISSE GUARDIA FERRAGUTTI & FRANK ROSALY ›› CHARLEY CROCKETT ›› NIEDECKENS BAP ›› CAMERA OBSCURA ›› JESSICA PRATT ›› MICK HARVEY