GRIZZLY BEAR

(Warp / Rough Trade)

Die Zeit ist reif für den Mainstream, müssen sich Grizzly Bear nach dem inkommensurablen ´Veckatimest´ gedacht haben und scharrten im Studio ordentlich mit den Füßen: Herausgekommen ist ´Shields´, das bislang zugänglichste Werk der Band aus dem dauerangesagten Brooklyn. Hier sind die Melodiebögen nicht vertrackt oder absichtlich experimentell, sondern eingängig und soft. Zwar Progrock-verwandt, aber niemals mäandernd, hält sich ´Shields´ meist im Fahrwasser des Gitarrenpop auf, bietet leichte Saitenhiebe und entschleunigte Drums. Etwas, dass Grizzly Bear bereits zuvor versuchten und nun in der Gänze umsetzen: Ein Ausprobieren der ruhigen Art, bei dem sich Grizzly Bear keine Fehler erlauben und von allen Stilrichtungen, derer sie sich bislang bedienten, die passendste gefunden haben. Sänger und Querkopf Ed Droste vermittelt auf ´Shields´ derweil, was es mit Beziehungen und deren Irrungen und Wirrungen auf sich hat. Dabei trifft er punktgenau den Kern der jeweiligen Stories und formuliert seine Aussagen poetisch und lyrisch ohne Fehl & Tadel. Beste Platte des Jahres? Nicht ganz, aber für die Champions League reicht es allemal. Mit kommerzieller Fortüne ist die Zeit jetzt reif für die große Bühne.

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