ALABAMA SHAKES

(Rough Trade / Beggars / Indigo)

In der Wohnung der eigenen Frontfrau nahmen die Alabama Shakes die Grundzüge ihres ersten Albums „Boys & Girls“ auf und reisten im Anschluss traditionsbewusst nach Nashville/Tennessee, um die wagen Demoentwürfe dort 2011 zu finalisieren. Herausgekommen ist eines der bislang besten Rockwerke aktuellen Jahrgangs, denn tief verwurzelt scheint die Band im Blues – Jack White konnte als Fan bereits akquiriert werden und ruft dieses Quartett zu einem der Highlights der laufenden Saison aus: Allein die markante Stimme von Sängerin Brittany Howard rechtfertigt sämtliche Lorbeeren und so ziehen sich die Songs durch einen Mahlstrom aus wuchtigen Gitarrenläufen, polternden Drums und waghalsigen Bassspuren. Alles vorhanden, jedes Kalkül perfekt gesetzt, scheint „Boys & Girls“ an Finesse kaum zu überbieten – hat da gerade jemand Creedence Cleerwater Revival dazwischengerufen? Ganz richtig, die Ex-Band von John Fogerty klingt an allen Ecken und Enden durch und doch sind die Alabama Shakes vor allem eins: absolut einzigartig. Was in der kleinen Behausung in Athens/Alabama entstand, hat riesiges Potenzial in absehbarer Zeit ganz groß zu werden. Kein Zweifel, dieses Quartett brilliert beim Spagat zwischen Tradition und Erneuerungsgedanken.

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