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APHEX TWIN

Syro

(Warp/Rough Trade)

Mit seinem letzten Album „Drukqs“ von 2001 wollte Richard James alles kurz und klein kloppen. Der eingeschlagene Weg führte ihn unweigerlich in eine Sackgasse, an deren Ende nur die Selbstzerstörung übrig blieb. Er hatte fast im Alleingang die 90er abgeschafft und war zum Michael Jackson des IDM mutiert. „Drukqs“ war ein pathetischer Abgang nach Maß. Diese 13 Jahre sind in der schnelllebigen Welt der elektronischen Musik eine Zeit, nach der man sich eigentlich nicht mehr blicken lassen kann – es sei denn, man ist APHEX TWIN. Denn er hat diese Pause wunderbar genutzt. Als auf New Yorker Bürgersteigen die ersten gesprühten Aphex-Twin-Logos auftauchten und das Luftschiff mit eben diesem Logo und „2014“ über London kreiste, stand die große Frage im Raum: kann er sich wieder neu erfinden? Und wie! Er hat den ganzen Scheiß aus sich raus programmiert (würde Atom TM sagen), hat alles hinter sich gelassen und das wieder entdeckt, was der Kern seiner Aussage als Aphex Twin ist. Er kehrt mit einem Album zurück, das seine beispiellose Karriere in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit erstrahlen lässt und widerspiegelt. Man fühlt sich gleichzeitig wie 1994 und 2014. Wenn jetzt noch Burial dieses Jahr liefert, kann mich der Weihnachtsmann mal am Arsch lecken.

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