BLAUDZUN

(Glitterhouse/Indigo)

Es wurde aber auch mal Zeit, dass sich der Indie-Folk-Pop von Johannes Sigmond aka Blaudzun vom Import-Schlager aka Insider-Tipp hierzulande weiter nach vorne arbeiten darf. Nach restlos ausverkauften Touren in seiner Heimat, den Niederlanden, Chart-Positionierungen und seinem bereits vergoldeten Longplayer „Heavy Flowers“ dürfte mit der Veröffentlichung seines vierten Albums auch international der Andrang größer werden. Blaudzun ist ein nimmermüder Soundvisionär, der seine facettenreiche und gleichsam leicht wiedererkennbare Stimme gern mit einer großen Anzahl von Musikern und dem ganz großen Song umgibt. Zerbrechlich meets orchestral, Crooning trifft stimmliche Explosion und Verzweiflung begegnet purem Optimismus; die Dramaturgie eines Blaudzun-Albums lässt sich zu keiner Zeit erahnen und sollte genau deshalb unbedingt von jedem da draußen einmal erlebt werden. Das Versteckspiel hat ein Ende, Bühne frei für ganz große Kunst. Die betritt der wuschelig bärtige Brillenträger (Style hat er also auch noch) in diesem Monat hierzulande glücklicherweise das ein oder andere Mal und er dürfte mit seiner 7-köpfigen Band den ohnehin schon umwerfenden Songs den passenden Rahmen verleihen, der ihnen gebührt.

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