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NACKT

Ein Jahrhundertgeschenk für die Republik

(Listenrecords)

Timing ist everything: Unmittelbar nach dem Tag der Deutschen Einheit veröffentlichen NACKT ihr „Jahrhundertgeschenk für die Republik“ – inklusive eines Songs namens „Deutschland“, der – man ist geneigt zu sagen: erwartbarerweise – nur auf den ersten Blick wie eine Liebeserklärung daherkommt, bevor es am Ende heißt: „Deutschland, du bist 'ne dumme Sau / Deutschland, in dir modert's braun“. Davor gibt es in diesem Song wie auch auf dem gesamten Album viel Ironie und Übertreibung. Beide Stilmittel können in wohldosierter Form sehr effektvoll sein, bei allzu inflationärer Verwendung jedoch dafür sorgen, dass ernst gemeinte Aussagen aus demselben Mund plötzlich auch nicht mehr für voll genommen werden, was im eingangs zitierten Beispiel schade – um nicht zu sagen: fatal – wäre. In den meisten Songs schlüpft das Oldenburger Quartett in Rollen von Personen, für die es augenscheinlich – so unterstelle ich einfach mal frech bis wohlwollend – relativ wenig Sympathie übrig hat: Das gelingt mal sehr gut, zum Beispiel in „Blablabla“, das im Dancehall-Stil typischen Business-Sprech aufs Korn nimmt, berührt jedoch in anderen Momenten eher peinlich, etwa in „Death Rocker“, das wie die Parodie eines schlechten Ärzte-Songs klingt. Musikalisch liegt der Verdacht nahe, dass man in Niedersachsen das eine oder andere Mal die Österreicher von Bilderbuch oder die Schweizer von Panda Lux konsumiert hat. Der Bandname NACKT muss bei alledem allerdings als irreführend bezeichnet werden, denn über sich selbst geben Paula, Fabian, Peter und Tabea auf ihrem Debütalbum allenfalls ex negativo etwas preis und präsentieren sich ansonsten eher zugeknöpft. Das ist selbstverständlich alles von der Kunstfreiheit gedeckt, dürfte auf dem nächsten Album meinetwegen aber trotzdem gerne anders werden! VÖ: 04.10. 4
Weitere Infos: https://www.instagram.com/nacktband/

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