JESPER MUNK

(Glitterhouse Records / Indigo)

Das vorliegende Album klingt so, als hätte es Jesper Munk mit einem Samtbademantel bekleidet in einer Hotelbar aufgenommen. Mit diesem Bild lässt sich vielleicht die Gelassenheit eines Musikers visualisieren, der seine künstlerische Freiheit zurückgewonnen hat, und den sein Label „einfach mal machen lässt“. Dazu passt, dass die Platte nicht mit modernem Equipment aufgenommen wurde, sondern auf Tape, was den Songs einen warmen Klang verleiht, wie man ihn etwa von Mac DeMarco-Veröffentlichungen kennt. „Rush“ klingt ganz und gar nicht so gehetzt, wie es der Titel vermuten lassen könnte, sondern schunkelt maximal entspannt durch den rotlichtgetränkten Raum. Auch in den restlichen sieben Songs (und den Zwischenspielen „Dressed“ und „Scotch Bonnet“) lässt Jesper Munk sich durch nichts und niemandem aus der Ruhe bringen – für andere musikalische Grundbedürfnisse stehen ihm ja schließlich noch seine beiden Band-Spielwiesen Plattenbau und Public Display Of Affection zur Verfügung. So bleibt „Yesterdaze“ eine durch und durch gechillte Soul-Platte, der man allenfalls den (sehr subjektiven) Vorwurf machen könnte, dass die perfekt ausgestaltete Melancholie des alle anderen Songs überstrahlenden Openers im Albumverlauf kein zweites Mal erreicht wird. Ketzerischer Gedanke: Beim Hören vielleicht einfach mit Track 2 beginnen und den Titeltrack stattdessen erst zum Abschluss für eine Weile gepflegt in Dauerschleife genießen? Das probiere ich gleich mal für Euch aus… VÖ: 04.10. 5
Weitere Infos: https://www.instagram.com/jespermunkmusic/

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