MISSINCAT

(Listenrecords)

Beginnen wir diese Rezension doch einfach mal mit einer Hypothese: Je größer der Einfluss einer Künstlerin/eines Künstlers ist, desto seltener wird sie/er gecovert. Bämm! Das schreibe ich jetzt einfach mal so, stelle mir vor meinem inneren Auge vor, wie Ihr jetzt über den Wahrheitsgehalt meiner Aussage nachdenkt und Beweise fordert, ich jedoch liefere Euch keinerlei empirischen Belege, sondern frage stattdessen einfach nur nach, wann Euch das letzte Mal eine Radiohead-Coverversion untergekommen ist. Seht Ihr? Das meinte ich… Bald schon werdet Ihr auf diese Frage jedoch vielleicht mit einem müden Lächeln reagieren und auf Missincats gelungene Kammermusik-Version von „Karma Police“ verweisen, von der das fünfte Album der in Mailand geborenen Wahlberlinerin Caterina Barbieri abgeschlossen wird. Spulen wir noch einmal an dessen Beginn zurück, scheint auch dort zunächst alles auf eine Coverversion hinzudeuten, denn „Masquerade“ klingt in seinen ersten Sekunden verdächtig nach „Smalltown Boy“, wird dann aber zu einer hell strahlenden, eigenständigen Hymne. Die wunderbare Verbindung von kühler Elektronik, warmen, organischen Instrumenten sowie Caterinas anheimelnder Stimme, die eine gewisse Klangverwandtschaft mit Lou Rhodes (Lamb) aufweist, begleitet uns durch das gesamte Album, dem man nur schwerlich gerecht werden kann, wenn man unnötigerweise so lange über die einzige Fremdkomposition darauf redet, wie ich das eingangs getan habe. 5
Weitere Infos: http://www.missincat.com/

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