CHRYSTABELL & DAVID LYNCH

(Sacred Bones / Cargo)

Da haben sich tatsächlich die zwei richtigen gefunden: Die hauptberufliche Bestattungsunternehmerin Chrystabell und der verquaste Albtraum-Regisseur David Lynch fanden sich nun bereits zum dritten Mal zusammen, um die Visionen von Lynch tontechnisch realisieren zu können. Es ging – dem Vernehmen nach – um eine Idee, die Lynch bei einem Nachtspaziergang entwickelte, wo er eine Lichterscheinung beobachtete, und dann auf die Idee kam, diese Lichterscheinung mittels Chrystabells Stimme sozusagen in Klänge umzuwandeln. Das bedeutet: Etwas wesentlich Neues gibt es nicht zu berichten bei dieser dritten gemeinsamen Klanginstallation. Nur selten einmal – wie beispielsweise bei dem weitestgehend als klassische Blues-Ballade angelegten Track “The Answer To The Question” sind Songstrukturen erkennbar – und das auch nur deshalb, weil Chrystabell erkennbar bemüht ist, gesanglich konventionellen Leitlinien zu folgen – und dann auch der Gesang mal nicht rückwärts läuft, gedoppelt oder mit negativen Echos verschleiert wird. Schon klar, dass es in der Welt David Lynchs nicht geradlinig zugehen kann, aber den Witz mit dem nachtschattigen musikalischen Dreamscapes, die sich jeder Zuhörer selbst entflechten muss hat der Konsument doch nach 30 Sekunden bereits begriffen und das müsste eigentlich dann nicht mit der Brechstange implementiert werden – wie in diesem Fall. Ö: 02.08. 3


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