CHARLY BLISS

(Lucky Number)

Als die Produzenten Jerry Kasenetz und Jeffry Katz Ende der 60er den Begriff “Bubblegum Pop” als Bezeichnung für die von ihnen propagierte Art von an Kaugummi kauende Teenager gerichtete Musik etablierten, hätten sie sich vermutlich auch nicht gedacht, dass es 50 Jahre später immer noch Acts gäbe, auf die diese Sub-Genre-Bezeichnung zuträfe. Acts wie das Brooklyner Power-Pop-Ensemble Charly Bliss, das mit “Forever” nun bereits den dritten Longplayer vorlegt. Dabei sind das Geschwisterpaar Eva und Sam Hendricks, die das Projekt zusammen mit Gitarrist Spencer Fox und Bassist Dan Shure bereits 2011 lostraten, dem Teenager-Alter bereits entwachsen. Es liegt vielmehr an der mädchenhaften Stimme von Eva Hendricks und der auch auf diesem neuen Album wieder erkennbaren Affinität für poppige Elemente aller Art, die den Begriff Bubblegum-Pop nach wie vor rechtfertigen. Dabei muss der Ehre halber darauf hingewiesen werden, dass es sich bei “Forever” nicht um belanglos dahin plätschernde Generik handelt, sondern um geschickt konstruierte, detailreiche Songs, die auch mir einer ordentlichen Portion Grunge-Rock-Power und dieses Mal auch elektronischen Elementen angereichert wurden. Dass das Werk dezidiert als Gegenmittel gegen den während der Aufnahmen vorherrschenden Pandemie-Blues angelegt ist, sorgt zudem für eine Art von demonstrativ zur Schau getragener, spielfreudiger Lebenslust, die selbst die elaboriert angelegte Hochglanz-Produktion von Jake Luppen und Caleb Wright nicht kleinkriegen kann. VÖ: 16.08. 4

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