LUCY KRUGER & THE LOST BOYS

(Unique Records / popup-records)

Schon der Titeltrack, der zugleich Opener des Albums ist, lässt erahnen, dass wir es hier keineswegs mit leichter Kost zu tun haben: Die Südafrikanerin Lucy Kruger, die mittlerweile in Berlin lebt, flüstert ihre Textzeilen oftmals mehr, als dass sie sie singt, und erzeugt dadurch eine unheilvolle Grundstimmung, die im folgenden „Dripping Trees“ mit seinen Goth Rock-Anleihen und knarzenden Streichern noch verdichtet wird. Kruger verarbeitet in den 13 Songs ihre ganz persönliche ‚Isolation Berlin‘, als sie während des Lockdowns keine Möglichkeit hatte, ihrer Familie physisch nah zu sein, was dazu führte, dass sie ihre Wahlheimat mit geschärften Sinnen wahrnahm und viel darüber nachdachte, wodurch Orte zu ‚homes‘ werden können. Immer wieder sind in die Songs Spoken Word-Passagen eingestreut, die so klingen, als stammten sie aus irgendeiner Zwischenwelt. „A Human Home“ wird dadurch phasenweise zu einer Art Hörspiel – ob es sich so anfühlt, wenn man ‚Stimmen hört‘? Dieses Album ist gänzlich ungeeignet als Hintergrundmusik, sondern will mit ungeteilter Aufmerksamkeit – am besten über Kopfhörer – rezipiert werden. Zarte Gemüter sollten dabei aber besser ein wenig Licht brennen lassen… 5
Weitere Infos: https://www.lucykrugerandthelostboys.com/

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