(BMG Rights)
Richard "Hach!" Hawley, der Mann, der den Frauen gefällt. Aber (bevor wir hier noch tiefer in "sexistische KackscheißKlischees" tauchen): nicht nur jenen. Hawley ist einfach ein grandioser Gitarrist und Songwriter. Als letzterer offenbar sogar so begnadet, dass er aus seiner 2012er SchatzPlatte "Standing At The Sky’s Edge" mal eben ein Musical basteln konnte. Und das, obwohl er "vorher" genauso wenig von Musicals hielt wie ich (der ich seines noch nicht erleben durfte). Da blitzt (vielleicht) das alte Punk-Ethos auf: "Einfach mal machen!". Sein neues Werk beginnt mit dem beinahe Blues-igen (It's one for the jacks) "Two For His Heels", ein Stück, auf das wohl auch manch alter ElektroBluesHeld vom Schlage eines John Lee Hooker stolz wäre. Wenig später kommt mit dem zu einem launigen GitarrenLick dahin gesäuselten "Prism In Jeans" der erste ganz große Schmachtfetzen dieser Platte (und genau dafür lieben wir ja Hawley besonders). Dabei ist der Text gar nicht so frohsinnig: "There is an epic loneliness / That you just can't hide and you just can't fix". In "Heavy Rain" klagt und jault die Gitarre und bei Zeilen wie "In my dreams I tell you that I always dream about you in my dreams" MUSS man doch dahinschmelzen. Zumal wenn sie mit Hawleys beinahe lasziv tremulierendem Bariton vorgetragen werden. Sagte ich schon "Hach!"? Nein? Dann aber: "Hach, ist das schön!" Das etwas nervösere "Deep Space" ist ein RiesenLeckerbissen für Freunde elaborierter GitarrenSounds. Hier demonstriert der Meister lehrbuchhaft, was man mit (halbakustischen oder vollverzerrten) E-Gitarren anstellen kann. Und das alles unter Aufrechterhaltung einer hoch-harmonischen Grundstimmung (und mit ebenfalls bemerkenswertem Text). Mit seinen exaltierten Soli und dem semi-akustischen Ende ist dieser Song eigentlich sogar mindestens drei. Ach nein, das fast akustische Ding war ja schon der nächste Song: "Deep Water". Ein anderes highlight dieser wundervollen Platte. Einer Platte, deren Titel für Leute, die die (nord)englischen Eigenheiten nicht sooo genau kennen, zunächst etwas kryptisch scheinen mag. Wenn man aber weiß, dass sich Hawley hiermit (auch) bei seiner Heimatstadt Sheffield bedanken möchte und Sheffield eben die Stadt ist, in der jeder mit "Love" angeredet wird, dann..."You did a very good job, love!" 5Weitere Infos: www.richardhawley.co.uk
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