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THE MYSTERINES

Afraid Of Tomorrows

THE MYSTERINES

(Fiction Records)

In ihren Videos und auf den Pressefotos erwecken die Mysterines – und insbesondere ihre Frontfrau Lia Metcalfe – den Eindruck, als hätten sie vor nichts und niemandem Angst. Doch vor den Unwägbarkeiten unserer Tage können auch die vier Liverpooler Indie-Rock-Musiker nicht ihre Augen verschließen. Gleich im Opener „The Last Dance“ des zweiten Albums sucht Laura Metcalfe nach einer Hand, die sie zum letzten Tanz führen könnte und im als amüsanter Singalong ausgeführten Low-Fi-Titeltrack am Ende der Scheibe verstecken sich die Mysterines gleich unter der Spüle, weil sie so viel Respekt vor der Zukunft haben. Selbst wenn man dann noch Marketingaspekte, Fiktion und Personas aus der Rechnung nimmt, erklärt das Thema vielleicht, dass das neue Werk noch mal eine Spur düsterer geworden ist als das in dieser Hinsicht eh schon respektable Debüt. Will meinen: Da wird psychisch tiefer gebohrt und die Traumata und Neurosen Song für Song seziert. Songwriterisch haben die Mysterines einen großen Schritt nach vorne gemacht und versehen fast jeden Tracks mit coolen Riffs, griffigen Hooklines, psychedelischen Effekten, rhythmischen Spielereien und kämpferischen Refrains. Musikalisch setzt das Quartett dabei immer noch auf seine Grunge-Roots und ließ sich die Songs mit viel Dynamik, Dirt & Grit von John Congleton in L.A. auf den Leib produzieren – wobei besonders der Umstand, dass Lia Metcalfe's Vocals glasklar im Zentrum steht auffällt, denn bislang war es das Anliegen der Band, den Live-Sound im Studio zu perfektionieren, was dieses Mal ganz klar nicht der Sinn war. Es ist dann vor allen Dingen auch der verstärkte Einsatz akustischer Gitarren, der den größten Unterschied zum Debüt ausmacht. Bevor der Song in einem Wall Of Sound explodiert ist zum Beispiel der Track „Hawkmoon“ so etwas wie eine entspannte, lyrische Folkpop-Nummer und auch das zusätzlich mit Keyboard-Sounds augmentierte „Junkyard Angel“ und die psychedelisch verdrehte Folk-Ballade „Inside A Matchbox“ kommen nicht ohne akustische Basis aus. Des weiteren haben die Mysterines ihr Konzept, mit ihren sich oft schleppend und schmirgelnd ins Unterbewusstsein schleichenden Kaputnik-Songs bedrohliche Spannungen zu erzeugen, geradezu perfektioniert. Mal sehen, wie sich das Ganze dann live umsetzen lässt – denn auf der Bühne agierten die Mysterines bislang stets deutlich linearer als es die stilistische Vielfältigkeit dieses Albums nun nahelegte. 5

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