JOANNA GEMMA AUGURI

(Duchess Box Records / Motor)

Es wird wohl ein ewiges Mysterium bleiben, warum Menschen (grenzen wir es etwas ein: Menschen wie ich) beim Hören sehr düsterer Musik sehr großen Genuss empfinden können. Bei Lichte besehen gibt es schließlich nur wenige gute Argumente, warum man sich - dazu noch im Sommer! - eine Platte wie "Hiraeth" (ein walisches Wort, das Heimweh, Nostalgie und Sehnsucht beschreibt) zumuten sollte, bei der förmlich aus jeder Pore Vergänglichkeit zu tropfen scheint. Lässt man sich jedoch auf diese mitunter morbide wirkenden Klangwelten ein, wird man mit einem Hörerlebnis belohnt, das seinesgleichen sucht: Joanna Gemma Auguris Stimme weist große Ähnlichkeit mit jener von Beth Gibbons auf und wetteifert mit ihr gewissermaßen um den Thron der Traurigkeit. Komponiert wurden die Songs mit Akkordeon und Zither, wodurch ihre Eigenwilligkeit sogar noch unterstrichen wird. Anspieltipp für all diejenigen, die erst einmal behutsam testen möchten, ob sie diesem Album emotional gewachsen sind: "Last Dance", eine Zusammenarbeit mit Keeley Forsyth. 5
Weitere Infos: https://joannagemmaauguri.com/

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