STEVE WYNN

(Fire Records / Cargo)

Steve Wynn nutzte die Pandemie dazu, den ersten Teil seiner Autobiographie zu verfassen, die nun zeitgleich mit seinem ersten Soloalbum seit 14 Jahren erscheint. Das besitzt allerdings zugleich den Charakter einer Kompilation, da es sich um eine Sammlung von Stücken handelt, die zum Teil schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Neu für das Projekt geschrieben wurde lediglich der Opener „Santa Monica“, ein Rückblick auf Wynns Jugendzeit. Dieser Track und das finale „Roosevelt Avenue“ (in dieser Straße in Queens lebt Wynn derzeit), das Echtzeit-Ergebnis einer Jam-Session, geben dem Album einen gewissen chronologischen Rahmen, der den im ersten Teil von Wynns Autobiographie abgedeckten Zeitraum aber deutlich überschreitet (das Buch endet nämlich schon mit der Auflösung seiner 2012 wiedervereinten Band The Dream Syndicate im Jahr 1989). Neben dem fulminanten Abschluss der Platte hinterlassen vor allem die Tracks Nr. 5 bis 8 bleibenden Eindruck: Auf das stürmische „Making Good On My Promises“ folgt mit dem von melancholischen Bläsern begleiteten „Cherry Avenue“, das Heather Sommerhauser mit Background-Gesang veredelt hat, der Höhepunkt des Albums. Weiter geht es mit dem Kleinod „Then Again“ und „Madly“, das man sich gut als Soundtrack zu einem französischen Episodenfilm vorstellen könnte. Fun Fact: Letztgenannter Song hat es auf die Tracklist geschafft, weil er der Mutter des Künstlers so gut gefällt. 5
Weitere Infos: https://www.stevewynn.net/

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