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PETER PERRETT

The Cleansing

(Domino / Rough Trade)

„How The West Was Won“ - das Debütalbum von Peter Perrett - erschien 2017 zu einem Zeitpunkt, da der Glamrocker eigentlich schon hätte in Rente gehen können. Seine Karriere als Bandmusiker begann er nämlich bereits in den 70ern und erreichte in 80ern mit seiner Band The Real Ones sogar seine 15 Minuten Starrummel. Auf dem Debüt-Album brachte er dann auch das Thema „ich bin nicht totzukriegen“ auf den Punkt. Dass er das durchaus ernst meinte, wurde deutlich, als 2019 ein weiteres Perrett Album namens „Humanworld“ erschien. Nun ja – Musik hält ja bekanntlich jung, während alles andere um einen herum immer älter wird. Besonders, wenn man sich mit deutlich jüngeren Musikern wie seinen Söhnen und deren Freunden umgibt, wie in diesem Fall. Um das dann noch zu unterstützen lud Perrett – der als Musicians Musician auch schon vor seiner Solo-Karriere ein Begriff war, Gäste wie Johnny Marr, Bobby Gillespie, Alice Go von Dream Wife und Carlos O'Donnell ein, die seinem charakteristischen London-Rock-Mix ein wenig Glanz verliehen. Das ist auch das, was das Album von den beiden soundtechnisch doch ziemlich wackeligen Vorgänger-Alben absetzt. Hier wird zwar nach wie vor geschrammelt, was das Zeug hält – aber mit Inbrunst, Nachdruck, ordentlich abgemischt und mit einer betont kämpferischen Note. Kein Wunder, denn die Pandemie erlebte Perrett in einem Zustand gesundheitlicher Unbeständigkeit – betrachtet aber diese Phase als „Reinigung“ - wenn man dem Titel des Albums Glauben schenken darf. Deswegen bietet dieses Werk auch eine gewisse „jetzt erst recht“-Attitüde. Perrett räumt ein, in den 20 neuen Tracks natürlich auch auf die Themen Tod und Vergänglichkeit einzugehen (beispielsweise indem er verstorbene Zeitgenossen referenziert) – kann sich aber auch seine sehr spezielle Art von Brit-Humor nicht verkneifen und legt allen Ernstes einen Song namens „Secret Taliban Wife“ auf. VÖ: 08.11. 5

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