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LONE JUSTICE

Viva Lone Justice

(Afar Records / Cargo)

40 Jahre, nachdem sich die in der Original-Besetzung aus Maria McKee, Ryan Hedgecock, Marvin Etzioni und Don Heffington bestehende L.A.-Combo Lone Justice nach der Veröffentlichung des zweiten Albums „Shelter“ aufgelöst hatte, liegt mit „Viva Lone Justice“ nun ein neues Album des Quartetts vor. Das jedenfalls will uns die Promotion weis machen. Tatsächlich handelt es sich aber nicht um eine LP mit neuen Tracks, sondern um eine Sammlung von Archivmaterial, das aus der Zeit stammte, in der Maria McKee Material für ihre erste Solo-LP sammelte und das für die Produktion des nun vorliegenden Albums mit Beiträgen der Original-Besetzung und von Gästen wie Greg Leisz, Tammy Rogers und Benmont Tench überarbeitet und ergänzt wurde. Das hier versammelte Material hat deswegen am ehesten einen dokumentarischen Wert. Hier erleben wir noch ein Mal die überwältigende Inbrunst der jungen Marie McKee, die insbesondere bei den Lone-Justice-Live-Shows jeden einzelnen Song vortrug als sei es das Letzte, was sie in ihrem Leben machen wolle. Wir erkennen, woher die Musiker ihre Inspirationen bezogen – etwa aus Traditionals wie „Wade On The Water“ oder Coverversionen von George Jones, Dolly Parton oder den Undertones über die Lone Justice zu ihrem einzigartigen Stilmix aus originären Country-Vibes, klassischem Gitarrenrock und ersten Post-Punk-Elementen abseits der damals grassierenden Cow-Punk-Welle fanden. Wiederholen lässt sich dieses Album-Experiment schon alleine deswegen nicht, weil Don Heffington inzwischen verstorben ist. Damit gehören Lone Justice endgültig zu einer jener seltenen Bands, von der es mehr Kompilationen, Live-Alben und Retrospektiven als originäre Studio-Alben gibt. 3

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