GREGOR MCEWAN

(Rewind Retrack Recordings)

Eingeweihte wissen: Der Nicht-mehr-Berliner Gregor McEwan ist ein Kümmerer, der für seine Fans (und jede*n sonst) nach einer durchzechten Festivalnacht gerne mal ein Rollmopskaterfrühstücknotfallkit bereithält. Ebenso verläss-, fürsorg- und tröstlich wirkt auch seine Musik, ein bisschen wie eine in Corona-Hochphasen schmerzlich vermisste Umarmung. Um diese und andere Sehnsüchte der vergangenen Jahre – vom frischgezapften Kneipenbier bis hin zum Out-of-Home-Office – geht es im „Anthem For The Year 2020“. „Upside Down“ enthält nicht nur textlich einen zugegebenermaßen maximal offensichtlichen Oasis-Querverweis (bitte vervollständigen Sie selbst: „What’s the story…?“), sondern klingt auch musikalisch so, als hätte man Noel Gallagher um drei Uhr nachts geweckt und ihm eine Akustikgitarre in die Hand gedrückt. In „60 BPM“ imitiert Gregor erst eine Gitarrenmelodie aus Duran Durans „Ordinary World“ und ahmt dann – etwas hölzern, aber zugleich äußerst sympathisch – das Ticken einer Uhr nach. Viele werden all das sicherlich unspektakulär und öd finden, manch andere dagegen – in meinen Augen völlig berechtigterweise – als unprätentiöses Kleinod wertschätzen. 5
Weitere Infos: https://gregormcewan.com/home/

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