BASIA BULAT

(Secret City / Rough Trade)

„Nichts in meinem Leben hat mich mehr dazu gebracht, schneller, besser, stärker zu werden als das Elternsein“, sagt Basia Bulat, die zwischen ihrem letzten, 2020 veröffentlichten regulären Studioalbum und der neuen LP ein Mädchen zur Welt gebracht hat, das mittlerweile schon zu einer Art ‚Instanz für Qualitätssicherung‘ herangewachsen ist: Die ersten Ideen zur Leadsingle „Baby“ entstanden schon vor Basias Mutterschaft, für ‚fertig‘ erklärte die Kanadierin mit polnischen Wurzeln den Song aber erst, nachdem ihre Tochter sich an einer bestimmten Version gar nicht mehr satthören konnte. Der Höhepunkt des Albums wartet exakt in dessen Mitte: „Disco Polo“ (um Himmels Willen nicht zu verwechseln mit dem ganz ähnlich betitelten Hit der Atzen!) würdigt das polnische Pendant zu Italo-Disco, das Basias verstorbener Vater sehr mochte. Den Sound dieses Genres imitiert das Lied zwar nicht, ist aber trotzdem ziemlich poppig geraten. Das gilt auch für den Rest der Platte, die dabei jedoch dank ihres Detailreichtums nie beliebig klingt. Im finalen „Curtain Call“ glaubt man plötzlich, stimmliche Ähnlichkeiten zu Vicky Leandros zu bemerken. Wer diesen Eindruck live verifizieren möchte, muss sich zwar noch ein wenig gedulden, bekommt hierzu dann aber im Juni in Hamburg, Berlin und Köln Gelegenheiten. 5
Weitere Infos: https://basiabulat.com/

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