LAMBCHOP

(City Slang / Universal)

Als Bill Callahan seinem Meisterwerk ´Dream River´ ein Remixalbum in Dub namens ´Have Fun With God´ hinten anstellte, fand dies kaum irgendwo Erwähnung. Vielleicht dachte sich Kurt Wagner als Lambchop-Chef daher: Wenn niemand Notiz davon nimmt, Grund genug es einfach selbst zu versuchen. Wobei das neue Werk ´Flotus´ keine Remixversion einer vorangegangenen Platte ist, sondern so geplant war: Mit allerhand elektronischen Dub-Einflüssen, Samples und Spielereien. Es öffnet den Klangkosmos einer Band, die sich schon immer als offenes Konstrukt verstand und zeigt komplett neue Facette an ihr, die man vorher derart keineswegs erahnte. Natürlich bestimmt Country & Folk das Grundgerüst, hinzukommen indes ein solch abseitiges Fiepen und Flirren, dass der Rezensent dieser Zeilen beim ersten Durchlauf immer wieder zum Abspielgerät blickte, ob da irgendwas stimmt nicht. Stimmte aber alles, denn ´Flotus´ als Ausfall zu zerreißen ist eine leichte Fingerübung – sich Zeit zu nehmen, die Songs zu verstehen und zu goutieren, dass ein Songwriter neue Ufer erreichen will, dazu gehört Geduld und Einfühlvermögen. Bestes Lanbchop-Album ever? Natürlich nicht, aber 2016 ganz vorne mit dabei.

Olymp
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