AL LEWIS

(Al Lewis Music / The Orchard)

Zusammen mit seiner damaligen Partnerin Alva Leigh machte der Waliser Al Lewis bis ca. 2017 in Sachen gepflegten, gesangsorientierten Folk-Pops. Alva Leigh zog 2017 in ihre amerikanische Heimat zurück und wurde Mutter. Seitdem machte er als Songwriter solo weiter, arbeitete aber parallel mit der englischen Elektronik-Tüftlerin Kayla Painter in dem Projekt Glaslyn. Nun erscheint mit „Fifteen Years“ ein neues Solo-Album, an dem Lewis in übertragenem Sinne 15 Jahre arbeitete, obwohl sein letztes Werk erst 2021 erschien. Und das kam so: Der Grund, warum Lewis dereinst Musiker wurde, war der Tod seines Vaters vor 15 Jahren – den er freilich damals nicht zum Thema seiner Songs machen konnte. Nachdem er aber nun Muße fand, die Sachen seines Vaters zu sortieren, fand er dann den richtigen Ansatz, den Tod desselben mit dem nun vorliegenden Konzeptalbum zu thematisieren. Es ist demzufolge ein betont melancholisches Werk geworden, auf dem Al die Themen Trauer, Verlust, Heilung und den Lauf der Zeiten ins Zentrum stellt und über einen imaginären Dialog mit seinem Vater unter Einbeziehung der Familiengeschichte durch die Ähnlichkeit seine jüngeren Tochter mit dem Vater eine Art Bestandsaufnahme mit Ausblick in die mögliche Zukunft etabliert. Logischerweise ist dabei ein sehr persönliches Album herausgekommen, mit dem Lewis einen wichtigen Lebensabschnitt abschließt. Will meinen: Nach gefälligen Folk-Pop-Hits sollte man hier nicht unbedingt suchen. VÖ: 12.01. 4

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