MARIA BC

(Sacred Bones / Cargo)

Also irgendwie scheint Maria BC von anderen Dingen beeinflusst zu sein, als viele ihrer KollegInnen aus der Indie-Songwriter-Szene. Die in der Bay Area bei Oakland residierende Person verwebt auf ihrer zweiten LP jedenfalls Klänge, Stimmungen, Stile, Musik und Atmosphären in Zeit und Raum. Die im Titel des Albums besungenen „Spike Fields“ sind etwa „Langlebige Warnmeldungen in Form stacheliger Konstruktion in der Nähe von Lagerstätten von nuklearen Abfällen, die darauf abzielen, das Eindringen von Menschen (oder Außerirdischen) in Endlager für nukleare Abfälle in der fernen Zukunft, in der Größenordnung von 10.000 Jahren oder darüber hinaus, abzuschrecken.“ Das und Madrigale, Höhlen, Geister, Nachtschatten verquickt Maria BC in einem weitestgehend akustischen Setting – mal mit Klavier, mal mit Gitarre und Whisperfolk-Vocals zu einem Gesamtbild, das unter der Last seines komplexen philosophischen Grundgerüstes insofern zusammenzubrechen droht, als dass der Zuhörer bei dem vergeblichen Versuch, einen Sinn in den aufgrund des verhallten Grundcharakters der Gesangsdarbietung nur schwer verständlichen Text-Passagen auszumachen, sich irgendwann garantiert alleine dem Klangerlebnis hingibt. Immerhin ist es Maria BC gelungen, mit diesem avantgardistischen Gesamtkonzept eine ganz eigene klangliche Ästhetik zu etablieren.

Singer/Songwriter
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