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ANTHONY LAGUERRE & LES PERCUSSIONS DE STRASBOURG

Myotis V

Sérotine Records

Der Franzose setzt sein Myotis-Projekt (dessen erste Ausprägung wir (zu) kurz in Westzeit 06/19 vorgestellt haben) nun gemeinsam mit der aus eher akademischen Zusammenhängen bekannten Perkussionisten-Truppe aus Strasbourg fort. Die können auf reichhaltige Erfahrungen mit neutönender Prominenz von Boulez und Messiaen bis Stockhausen und Varèse zurückblicken, passen sich hier aber sehr geschmeidig an den industriellen Ansatz Laguerres an. Die Klangwelt der Fledermäuse ("Myotis" ist der taxonomische Name einer Fledermausgattung) wird hier noch genauer unter die Lupe genommen – aus dem 2019 von "I" bis "VII" durchnumerierten Material wählte der Künstler Nummer "V" für eine Detailbetrachtung aus – und das Material auch dramaturgisch sehr geschickt inszeniert. Zu Beginn wird sich manch Hörer fragen, ob da überhaupt was aus den Boxen kommt, den Regler vielleicht etwas nach rechts drehen und das dumpfe Zischen und Knacken zu dechiffrieren versuchen - später wird es aber richtig laut, versprochen! Zuweilen erinnert das klangtechnisch dann an die brachiale Körperlichkeit der einem völlig anderen Kontext entstammenden "Les Tambours du Bronx", verfeinert mit knarzenden, schabenden und summenden Sounds, von denen sich nicht genau sagen lässt, ob sie nun akustisch oder elektronisch generiert wurden. Das kann ein ganz leises, beinahe verzweifeltes SirrSäuseln mit tieffrequenten, kaum wahrnehmbaren und dabei doch die LautsprecherMembranen bis zur Belastungsgrenze strapazierenden TrommelSounds sein wie bei "Myotis V.III", im sich nahtlos anschließenden "Myotis V.IV" wird daraus wieder ein wildes Kreischen. Menschen, die sich auch in der etwas weiter zurückliegenden Musikgeschichte auskennen, könnten sich z.B. bei "Myotis V.VI" auch die GeräuschKunst von/aus Russolos "Intonarumori" erinnert fühlen. Das Ganze ist also eine recht gelungene Hochzeit von SubKultur und NeuTon, von Xenakis und Test Dept. oder Muslimgauze (die im Hintergrund von "Myotis V.VII" wehenden seltsamen SprachFetzen führten übrigens dazu, dass ich mich einen ganzen Sonntagabend lang in meine alten Bryn Jones-Platten vergrub – auch wenn das angesichts der Ereignisse in Gaza und Israel vielleicht etwas geschmacklos scheint). "Myotis V": ein großer Tipp für Menschen, die Musik jenseits des Alltäglichen suchen. 5
Weitere Infos: www.anthonylaguerre.com

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