(Alpha)
Ihre Wandlungsfähigkeit und umfassende Interessiertheit hat die Sopranistin Anna Prohaska schon oft unter Beweis gestellt, sie brilliert als Barock-Interpretin (wie gerade bei den Händelfestspielen in Halle mit Wolfgang Katschners lautten compagney und dem grandiosen Countertenor Bejun Mehta) genauso wie bei Neuer Musik (dass ich sie 2019 an der Berliner Staatsoper in Beat Furrers "Violetter Schnee" verpasst habe, schmerzt mich noch immer) und kennt weder GenreGrenzen noch BerührungsÄngste. Mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaj ist Prohaska "seit langem befreundet" und so war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die beiden ein gemeinsames Projekt angehen. Auf ihrer CD ergründen sie das "Frauenbild im Allgemeinen", über die zwangsläufigen Begegnung mit Klischeevorstellungen (auch und gerade im Opernbetrieb) assoziierten sie mythologische Beziehungen und gelangten von da aus recht schnell zur (symbolischen) Mutter Gottes. Und zu Maria Magdalena - die Frau als Heilige und Hure: Sexismus ist selten subtil. Das musikalische Spektrum ist denn auch groß, sehr groß, größer, als man es von solcherlei (oft ja – anders als hier - mit sanftem Zwang unter eine einigende Klammer gezwungenen) Zusammenstellungen gewohnt ist und reicht von Holst bis Boulanger. Es finden sich auch einige höchst packende Interpretationen von schon oft Gehörtem, Walther von der Vogelweides "Palästinalied" z.B., dem nicht nur in Dark-Wave-Kreisen schon viel Gewalt angetan wurde - umso schöner die hier zu hörende sanfte und doch sehr zupackende (und mit beeindruckender Sicherheit im Mittelhochdeutschen vorgetragene) Version. Oder das "Lied der Kupplerin" von Hans Eisler nach Brecht-Text (die ursprünglich geplante Einbeziehung der "Wollust" aus Weills "Sieben Todsünden" scheiterte leider an den Rechteinhabern). Oder die von der Camerata Bern wunderschön gesetzten Streicher-/Bläserstücke (etwa Dufays "Ave maris stella" oder das selten gehörte "Ave Maria" des Spaniers Tomás Luis de Victoria). Oder das in der Adventszeit oft quälende, hier aber von Katschner mit bestimmter Zerbrechlichkeit arrangierte und mit konzeptgetreuer Widersprüchlichkeit vorgetragene "Maria durch ein Dornwald ging". Kopatchinskajas Geige wandelt dabei ebenso sicher auf dem Grat zwischen neutönender Schärfe (bei Crumbs "God Music" ganz wunderbar mit einer Spur sweetness vermengt) und klassischer Harmonik wie Prohaskas Gesang – es fügt sich alles ganz wunderbar in das Bild von den vielen Bildern "der Frau". 5Weitere Infos: www.outhere-music.com/de/alben/maria-mater-meretrix
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