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VALENTIN SILVESTROV / HELENE GRIMAUD / KONSTANTIN KRIMMEL

Silvestrov: Silent Songs

(Deutsche Grammophon / Universal)

Als der Komponist Valentin Silvestrov im März 2022 vor den Russen, die seine ukrainische Heimat überfielen, nach Berlin fliehen musste, war er fast 85. Es klingt zynisch (und ist es auch), aber diese gravierende Veränderung in seinem Leben rückte ihn zugleich in den AufmerksamkeitsFokus, z.B. nahmen die Berliner Philharmoniker umgehend Stücke von ihm in ihr Programm auf. Dabei hatte sich besonders ECM schon seit langem um die Steigerung der Bekanntheit des Ukrainers im Westen bemüht (wie übrigens auch der anderer osteuropäischer ZeitgenossInnen von Schnittke und Gubaidulina bis Kancheli und Ustwolskaja); seit 1997 erscheinen dort wichtige Einspielungen von Silvestrovs Musik, darunter auch die "Stillen Lieder" in einer schon 1986 in Moskau entstandenen Aufnahme mit dem Bariton Sergej Jakowenko und Ilja Scheps am Klavier. Auch Hélène Grimaud, die Pianistin mit dem melancholisch-hypnotischem Blick, spielt schon länger Silvestrov, live wie auf CD (z.B. "The Messenger", 2020 bei DG). Nun widmet sich die Französin (endlich!) den auf Gedichten u.a. von Puschkin, Lermontow, Baratynski und Mandelstam, aber auch Keats und Shelley basierenden "Silent Songs". Der Legende nach musste sie lange nach einer geeigneten Stimme suchen, die sie schließlich in Konstantin Krimmel fand. Und dessen Bariton ist tatsächlich eine Offenbarung: mühelos fühlt er sich in die sanfte Ruhe der Klavierstücke ein, ohne jedes Drücken oder "Knödeln" interpretiert er voller Gefühlstiefe die Texte und macht Silvestrovs poetische, aber eben auch betont unprätentiöse und in gewissem Sinn nostalgisch-romantische Musik so zu einem ganz besonderen Erlebnis. Grimauds Klavierspiel ist – wie fast immer – über jeden Zweifel erhaben, stets mehr als bloße Begleitung und zugleich niemals egozentrische Effekthascherei. Die Aufnahmen entstanden im letzten Sommer live in der Turbinenhalle am Berliner (genauer Rüdersdorfer) Stienitzsee, übrigens in Anwesenheit des Komponisten. Dass die "Silent Songs" auch ein Beweis für die Grenzen überwindende Kraft von Musik sind (Silvestrov vertonte hier schließlich Gedichte von Briten, Russen und Ukrainern), bedarf eigentlich keiner Erwähnung - zum Jahrestag des Beginns des Ukraine-Kriegs aber vielleicht doch. 5
Weitere Infos: www.helenegrimaud.com

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