SAM GENDEL

(Nonesuch Records)

Rein in den Topf und kräftig umrühren… Was Jazz-Saxophonist Sam Gendel auf seinem neuen Longplayer „Cookup“ serviert, ist ein gefährliches Unterfangen. Gemeinsam mit seinen Kamasi Washington erprobten Kumpels Philippe Melanson (percussion) und Gabe Noel (bass) greift er bei den Aufnahmen in Kalifornien ein duzend Mal tief ins Kommerz-Regal und schält die erfolgreichen Früchte vorsichtig bis zum saftigen Fleisch. Dann entfernt er den groovenden Kern, würfelt das Fruchtfleisch und konzentriert sich auf die elementaren Vitamine. Diese kommen in einen großen Topf und werden mit spirituellen Spices und Geheimzutaten zu einem experimentellen Gumbo einreduziert. Beim Genuss seines nicht immer leicht verdaulichen Eintopfs wird man in jazziger Form an Beyoncé („Crazy In Love“), Aaliyah („Are You That Somebody“), All-4-One („I Swear“), Ginuwine („In Those Jeans“) oder Erykah Badu („Didn’t Cha Know“) erinnert. Bei „Anywhere“ von 112 hat Meshell Ndegeocello noch etwas feinen gesanglichen Flavour addiert. Am Anfang gewöhnungsbedürftig, wird es ab dem zweiten Teller besser. 4

Fear No Jazz
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