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JAZZJANZKURZ

V.A.

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ORGANIC EARFOOD. Prima Name. Wirklich. Sowohl für das Projekt, das der kanadische ElektroOrganist Bernie Senensky gemeinsam mit Stefan Bauer an Marimba bzw. Vibraphon und Schlagzeuger Peter Baumgärtner auf die Beine gestellt hat, wie auch für die CD
(JazzSick) des Trios. Funkelnde OrgelRaserei zu genauso virtuosem Metallplattenklöppeln, gestützt durch eine höchst solide dr-Arbeit und verpackt in ein Cover mit einem barockem Stilleben. Ist das avancierter BarJazz? 4
Auch Sigi Dresen (p), Johannes Huth (b) und Kai Bussenius (dr) haben sich für ihre Band einen schönen Namen ausgedacht. BIG BÄNG! TRIO klingt vielversprechend und wenn die CD "Singularity" (Huth) heißt, darf man davon ausgehen, dass sich die drei ein wenig für AstroPhysik interessieren (ein Blick auf die Titelnamen stützt diese These). Allerdings ist ihre Musik etwas vorhersehbar – zwar fehlerfrei und durchaus auch ideenreich gespielt, aber leider ohne wirklich Momente der Überraschung. Live aber vielleicht doch einen (Hör)Versuch wert. 3
Noch ein gut gewählter Name: GARN ist ein 5er um den Schweizer Bassisten Claude Meier (der hat vor Jahren mit dem Ghost Town (Trio) mal eine formidable CD voller JazzCoverVersionen von PopHits eingespielt. Und danach sogar eine mit in Jazz übersetztem Hillbilly-Sound!). Auf "To The Sun" (Rabbit Hill) zerfließen die GenreGrenzen weiter – engagierter Jazz hier. Und da. Dort aber auch Ideen aus Rock. Und da welche aus Avantgarde - das Garn wird stringent zu einem bunten Teppich vewoben. 4
"Moods" (Unit) würde ich etwas bösartig unter "typisch deutscher Jazz" einsortieren. Der Schlagzeuger JONAS SORGENFREI fiel uns vor kurzem noch durch "Elephants Marching On" und das "Souvenir" des Lou-Duos sehr angenehm auf, mit Peter Christof (b) und Denis Gäbel (ts) begibt er sich hier aber auf etwas ausgetretene Pfade. Alles sehr sauber und gekonnt gespielt, aber mir fehlt ein wenig das Wilde, Verrückte, das Jazz so lebendig machen kann. 3
JOCHEN ROß ist ein Mandoline-Spieler, der auf seiner CD "Tides" (Housemaster) locker und gefällig durch eine (leider nicht immer spannende) Mischung aus Jazz, Folklore, Rock, Klassik und WeltMusik balanciert. Manches ist sehr bezaubernd, anderes etwas zu seicht. Trotzdem: die Mandoline ist ein wundervolles Instrument, das in der aktuellen Musik völlig unterrepräsentiert ist. Deshalb wollen wir H. Roß bestärken, an seiner Musik weiter zu feilen – das Potential ist da und mit etwas mehr Fokussierung könnte daraus etwas sehr Besonderes werden. 3
Das g-b-dr-Trio BLIND SPOT versucht sich auf "Frontmirror" (JazzSick) an einer Melange aus (Blues)Rock und einer kleinen Prise Jazz. Die hat in ihrer Ray-Cooder-haften coolness (das Titelstück!) ihre Höhen und nur wenige Tiefen. Gerade der konsequente Bass gefällt mir hier sehr gut. Und ihr wisst ja: "Objects in mirrors are closer than they appear". 4
"Anna’s Dollhouse" (Cowbell) ist ein Konzeptalbum des dänischen Saxophonisten BENJAMIN KOPPEL, der sich dafür der Mithilfe von (Blue Note)Sängerin Caecilie Norby sowie der von Kenny Werner (p), Peter Erskine (dr) und Johannes Weidenmüller (b) versichert hat. Dazu kommen noch die Streichergruppe des dänischen Nationalen Jugendorchesters und der Perkussionist Jacob Andersen – fertig ist das setting für die mit großer Geste deklinierte musikalische Nacherzählung der Biografie von Koppels Tante Anna (deren bewegtes Leben hat ihren Neffen so berührt, dass er sogar einen Roman darüber geschrieben hat, der in DK inzwischen zum bestseller wurde). Stellenweise ist das hoch intelligenter KammerJazz, manchmal verliert sich Koppel aber auch im gefälligen (Über)Arrangement. 3
BEATRICE ARRIGONI wagt als Sängerin auf den gemeinsam mit ANDREA GROSSI BLEND 3 aufgenommenen "Songs and Poems" etwas mehr. Ihre Stimme kontrastiert die Improvisationen des as/e-git/b-Trios wirklich gekonnt, die Texte entstammen dabei Gedichten aus den Federn von E.E. Cummings und Emily Dickinson. Wobei musikalisch neben die reine JazzFreiheit auch Elemente aus Zeitgenössischer Musik oder Noise(Rock) und Ambient treten können. Und das innerhalb eines Stücks! Ein bunter Strauß also, dessen Blüten erstaunlich haltbar sind. 4
SEBI TRAMONTANA ist ein italienischer (Free Jazz)Posaunist, der auf "Unfolding To Be You" (beide We Insist!) scheinbar seine individuelle Probenarbeit dokumentiert hat. Die 15 Stücke bestehen manchmal nur aus Atemgeräuschen oder Hustenanfällen, manchmal aus wild-expressionistischen Ausbrüchen und dann wieder aus skizzenhaften MelodieIdeen. Das klingt zuweilen sehr aufregend, hat aber auf die Dauer auch seine anstrengenden, weil etwas unkonzentriert erscheinenden Momente. 3
Wenn es um frei-avantgardistische Behandlung von Geigen und verwandten Streichinstrumenten geht, ist JON ROSE sicher eine der ersten Adressen. Gemeinsam mit dem syrisch-brasilianischen Kontrabassisten LUIZ GUBEISSI erforscht er "Honey Ants - New Music from Alice Springs" (Thödol). Das Ergebnis ist so schrill wie spannend: quietschende Saiten hier, aleatorische Tonschnipsel dort. Ein tiefes BassBrummen und ein Klimpern - vielleicht vom Instrument namens "32-string web"? Oder doch vom "well-strung chair"? Oder dem "Plectraphone"? Der "Revolving Help Violin"? Dem "Plexiglas Violoncello"? Von "El Lubricato" – nein, den gibt’s nur bei Nr. 12 "Ants in yer Pants" zu hören. Ihr merkt schon: Humor gehört hier unbedingt zum experimentellen Grundansatz. Und das – darin besteht ja die Kunst – ohne in bloßen Klamauk abzugleiten. 4
Etwas entspannter, aber nicht minder fesselnd ist die Musik von THE SOURCE, einem schon seit 1993 aktiven norwegischen ImproQuartett, dessen aktuelle Besetzung auf dem Cover von "...but swinging doesn’t bend them down" (Odin) leicht verwirrt und eigenartig bemützt aus einem skandinavischen Birkenwäldchen äugt. Obschon die drums auf dieser CD ziemlich aufgewühlt vor sich hin wirbeln, lassen sich Sax und Posaune davon nicht aus der Ruhe bringen. Entspannt und auf angenehme Art auch elegisch versinken sie in ihren zarten Melodien, die immer wieder rechtzeitig auch in freiere Passagen driften. Gute Unterhaltung! 4

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