(Deutsche Grammophon / Universal)
Wer in der Welt der "Klassischen Musik" seine ersten Schritte gemacht und sich also mit dem wesentlichen Repertoire schon auseinandergesetzt hat, beginnt recht schnell, die verschiedenen Interpretationen der einzelnen Dirigenten, Sänger oder Instrumentalisten zu erforschen. Denn so wie es bei Popmusik einen wesentlichen und sicher von niemandem bestrittenen Unterschied macht, ob John Lydon "This Is Not A Love Song" kräht oder Mélanie Pain diese Zeilen mit Nouvelle Vague säuselt, so setzen auch im Bereich der Klassik die Künstler jeweils unterschiedliche Akzente. Und weil sowohl Wagners "Wesendonck-Lieder" wie auch Mahlers Vertonungen von fünf Gedichten Friedrich Rückerts zum Standardrepertoire der großen LiedsängerInnen gehören, gibt es gerade bei diesen Werken schon beinahe "Schulen" (bzw. Fan-Gruppierungen). Mein Wesendonck-Favorit war bisher Waltraud Meier, die den Zyklus 1988 mit dem Orchestre De Paris unter Daniel Barenboim aufnahm. Meier singt unprätentiös, aber perfekt; mit leichtem Vibrato zu relativ präsentem Orchesterklang – das Ganze wirkt dennoch so intim wie zurückhaltend und gerade dadurch höchst ergreifend. Thielemann nähert sich den Stücken auf andere Weise, fast kammermusikalisch. Er betont die dunklen Bläser und zeichnet fein die Streicherparts, lässt aber Garanca immer den Platz, ihre fabelhafte Stimme zu entfalten. Denn anders als Meier, die filigran im Studio arbeiten konnte, muss die Lettin sich in einer Livesituation (Salzburger Festspiele 2020) beweisen. Mit verblüffender Textverständlichkeit (wenn es da überhaupt etwas zu kommentieren gäbe, dann nur, dass ihr manche Vokale gelegentlich etwas zu dunkel geraten) und kontrollierter (Melo)Dramatik gelingt auch Garanca eine packende Interpretation (ohne die Meier vom Thron zu stoßen). Ähnliches gilt für die Rückert-Lieder: wem hier bei "Ich bin der Welt abhanden gekommen" nicht die Tränen in die Augen schießen, dem ist wohl nicht zu helfen. 4Weitere Infos: www.deutschegrammophon.com
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