LEA DESANDRE/ENSEMBLE JUPITER

(Erato / Warner Classics)

Die junge französisch-italienische Mezzosopranistin Lea Desandre schickt sich an, den großen Barock-Sängerinnen vom Schlage einer Simone Kermes (gut, die singt Sopran) oder Cecilia Bartoli (die ist nun wirklich ein Mezzo – und für viele noch immer die Königin, wenn es um entsprechende Barock-Partien geht) Konkurrenz zu machen. 2018 gab sie mit gerade mal 25 ihr Debüt in Salzburg und an diversen CD-Projekten hat sie auch bereits mitgewirkt. Darunter auch (mindestens) 2 mit dem vom Lautenisten Thomas Dunford geleiteten Alte-(Kammer)Musik-Ensemble Jupiter. Jene Truppe junger Enthusiasten begleitet Lea Desandre nun auch auf ihrer ersten "eigenen" CD. Diese widmet sich den Amazonen, also jenen Kriegerinnen, die die Mann/Frau-Dichtonomie auflös(t)en – die Überwindung typisch weiblicher und männlicher Rollen(klischees) zu Gunsten einer androgynen Dualität ist ja auch der barocken Geisteswelt nicht fremd. Es fanden sich daher (wenig) überraschend viele musikalische Umsetzungen dieser heute vielleicht auch als Selbstermächtigung zu verstehenden Haltung. Von den 25 Stücken sind mehr als die Hälfte Weltersteinspielungen – auch Barock-Kenner finden hier also Neues. Nicht-Nerds werden nur wenige der Komponisten wirklich kennen: Vivaldi ist klar, Louis und François aus der Couperin-Dynastie vielleicht auch noch, aber Namen wie André Cardinal Destouches, Giuseppe De Bottis oder Georg Caspar Schürmann sind sicher nur wenigen geläufig. Dabei haben auch die grandiose Musik geschrieben, voller Inbrunst und auch voller Feinheiten. Desandre singt die Partien mit betörendem Schmelz und barock-typischen Pomp zugleich, ohne aber in affektierte Manierismen zu verfallen. Die Koloraturen perlen mit der richtigen Mischung aus selbstbewusster Kraft und spielerischer Leichtigkeit aus Ihrer Kehle - Dunfords Jupiter begleitet dazu höchst sensibel und zurückgenommen. Mit Cecilia Bartoli und Véronique Gens erweisen Lea Desandre zwei der besten Barock-Sängerinnen die Ehre eines Gastauftritts - verdient hat sie es. Und die opulente Ausstattung der CD mit dickem Beiheft und schönem Schuber darf auch nicht unerwähnt bleiben. 4
Weitere Infos: www.leadesandre.com

Fear No Jazz
›› ERKIN CAVUS & REENTKO DIRKS ›› ULRIKE HAAGE ›› JO BERGER MYHRE ›› ALI SHAHEED MUHAMMAD & ADRIAN YOUNGE ›› BOBBY RAUSCH ›› HOTEL BOSSA NOVA ›› MARTIN TINGVALL ›› FLAT EARTH SOCIETY ORCHESTRA ›› EMMA-JEAN THACKERAY ›› JOHN CAROLL KIRBY ›› ISFAR SARABSKI ›› MARKUS TÜRK ›› JAZZJANZKURZ ›› HECTOR ZAZOU ›› NCY MILKY BAND ›› JAZZJANZKURZ ›› FRODE HALTLI ›› RUBÉN BLADES Y ROBERTO DELGADO ORQUESTA ›› NATURAL INFORMATION SOCIETY WITH EVAN PARKER ›› THREE-LAYER CAKE ›› JULIUS EASTMAN ›› TORSTEN PAPENHEIM ›› FLOATING POINTS, PHAROAH SANDERS & LONDON SYMPHONY ORCHESTRA ›› JAZZJANZKURZ ›› ERLEND APNESETH TRIO ›› MARTIN KÄLBERER ›› JAZZJANZKURZ ›› TRONDHEIM VOICES ›› LAURENT ROCHELLE - PRIMA KANTA ›› BILL THOMPSON ›› JAZZJANZKURZ ›› ANGÈLE DAVID-GUILLOU ›› MARC SABAT/HARMONIC SPACE ORCHESTRA