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TORSTEN PAPENHEIM

Hellerau

(Creative Sources Recordings)

Vor ziemlich genau 5 Jahren (jaja, die Zeit - sie rennt) verabschiedete sich das großartige Label Schraum mit einem rauschenden Fest, an dem ich leider nicht teilnehmen konnte - Termine, Termine. Ich bedauere meine Absentia aber noch heute, denn bestimmt waren da viele nette und interessante Leute und die Musik wird prima gewesen sein. Betrieben wurde Schraum von Axel Haller, Merle Bennett und Torsten Papenheim, wobei Bennett/Papenheim lange Zeit als Rant wundervolle Echtzeitmusik produzierten. Bevor wir aber noch länger im Gestern schwelgen, kommen wir endlich zum Punkt: Papenheim hat zwei von ihm geschriebene Stücke mit unterschiedlicher Besetzung bzw. differenter MaterialAusdeutung inszeniert und dabei gewollte "Uneindeutigkeiten" in der Notation als Ausgangspunkt für Exkursionen in die Möglichkeitsfelder von kompositorischer Vorgabe und momentaner Inspiration genutzt. "Nachtprogramm" gibt es in drei trotz gleicher Instrumentierung (pos-b-p) sehr unterschiedlichen Fassungen und "Syntax" sowohl als Cello/E-Bass-Duett wie auch als (ganz besonders tolles) Miteinander von Horn und Perkussion. Doch auch das völlig unsentimental lange Töne kratzende Cello und der synchron dazu im Wortsinn brummende Bass (den bedient hier übrigens Axel Haller) spannen eine grandiose Atmosphäre auf, die sich zwischendurch auch mal in einem gespenstischen ElektroKnirschen entlädt. Jetzt müsste man eigentlich noch die strukturellen Feinheiten der "Nachtprogramme" analysieren und auch das SinnFeld "Hellerau" ist noch nicht ausgeleuchtet, aber vielleicht reicht das Gesagte schon, um euch hinreichend neugierig auf diese hervorragende CD gemacht zu haben. Sie hat Aufmerksamkeit verdient. 5
Weitere Infos: www.torstenpapenheim.de

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