MICK HARVEY & AMANDA ACEVEDO

(Mute)

Mitsamt einem guten Getränk verziehen wir uns in den Lehnstuhl hinten in der dunkelsten Ecke des Zimmers und genießen die von Mick Harvey und Amanda Acevedo gemeinsam halluzinierte "Phantasmagoria in Blue". Auf der Basis von Stücken wie "Song To The Siren", "Love Is A Battlefield" oder dem Cohen-Spätwerk "You Got Me Singing" (um hier mal nur die allerbekanntesten zu nennen) entwickeln die beiden packende Duett-Arrangements, werfen sich die sprichwörtlichen Bälle zu und harmonieren dabei ganz prächtig. Die mexikanische Sängerin und Filmkünstlerin erinnert mich stimmlich hier und da an Lisa Germano oder auch an P.J. Harvey (mit der war Nick Harvey übrigens gerade auf Tour, als er Acevedo kennenlernte). Oder an Kylie Minogue, wenn die mit Harveys Ex-Chef Nick Cave singt. Twang-geschwängerte SamtGitarren, French-60ies-Atmo (v.a. natürlich bei sowas wie bei "Indian Summer" (aka. Joe Dassins "L’ete indien")), ZuckergussStreicher und StreichelDrums - als würden die Tindersticks mit dem gerade erwähnten Herrn Cave um die Wette schmalzen und schmelzen. So kennen wir Meister Harvey zwar schon lange, aber was er mit Acevedo hier aus dem vermeintlich nur zu vertrauten Material macht, grenzt nicht nur ans Geniale, nein es ist genial! 5
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