KRAKUS

(Listenrecords)

Krakus ist das Soloprojekt des Wuppertaler Multiinstrumentalisten Markus Kresin (Darjeeling). Die 14 Tracks seines Debütalbums wären hervorragend als Soundtrack für eine nächtliche Schwebebahnfahrt geeignet, klingen sie doch mitunter wie Vertonungen flackernder Leuchtstoffröhren auf einem Fabrikgelände (und von beidem gibt es an der Wupper reichlich). Das gilt etwa für „sag’ mir wie werd’ ich die langeweile los“ (die Kleinschreibung ist ausdrücklich erwünscht – gern geschehen!), das auch auf eine Soloscheibe von Thom Yorke passen würde (Arbeitstitel: „Fake Schaschlik Trees“?). „erinnerung verwischt“ ist ein Album voller Halbtöne und geprägt von verstimmten Synthesizern. Dadurch wird das Spannungslevel stets hochgehalten und es kommt nur schwerlich so etwas wie Behaglichkeit auf, die ja auch gar nicht allzu erstrebenswert wäre, denn wie heißt es in „wenn ich mir was wünschen dürfte“: „Sobald ich ach so glücklich wär’ / ich hätt’ Heimweh nach dem Traurigsein“. Dieses Lied wurde in den frühen 1930er Jahren von Friedrich Hollaender geschrieben und dann von so illustren Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich, Rio Reiser oder Udo Lindenberg intoniert und interpretiert, reiht sich hier aber absolut stimmig zwischen melancholische Eigenkompositionen wie „nur mit dir“, „fenster“ oder „züge“ ein. An dieses Album wird man sich erinnern! 5
Weitere Infos: https://www.instagram.com/krakus_42/

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