KUOKO

(Kabul Fire Records)

Bei einer der ersten Live-Shows, mit der die Hamburger Musikerin KUOKO 2021 ihr selbst betiteltes Debüt-Album präsentierte, überraschte sie damit, dass sie bei einigen Stücken zur Gitarre griff – nachdem sie bis alles musikalische elektronisch geregelt hatte – und damit andeutete, dass sie durchaus Willens und in der Lage sei, ihren elektronischen Solo-Sound auch in Zukunft weiterzuentwickeln. Das tut sie denn auch mit ihrem zweiten Album „Troubleshooter“ - allerdings auf eine dann doch überraschende Art. Denn anstelle ihr Sounddesign in organischer Hinsicht aufzubohren, konzentrierte sie sich darauf, sich als Produzentin selbst einen Quantensprung zu verordnen. Nachdem sie offensichtlich als „Troubleshooterin“ alle technischen Probleme gelöst hatte, weitete sie das zuvor karge Sounddesign in eine fülligere und überraschend poppige Richtung aus. Dabei arbeitete sie mit R’n’B-Vibes, klar strukturierten Club- und Disco-Elementen, mit Autotune verfremdeten Vocals, psychedelischen Effekten und vor allen Dingen konkreten Songstrukturen (auch bei den Dance-Tracks) und poppigen Melodien und Refrains. Und im Track „This Is Fine“ sorgt Rapperin Lila Sovia noch für Hip-Hop-Assoziationen. Lyrisch setzt KUOKO ihren Kreuzzug in Sachen Empowerment, Emanzipation und Selbstfindung logischerweise unbeirrt fort und macht so deutlich, dass sie ihre Musik nicht alleine zum Spaß macht. VÖ: 01.12. 5

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