UNCLE LUCIUS

(Boo Clap Records / Thirty Tigers / Membran)

5 Jahre nach dem letzten musikalischen Lebenszeichen veröffentlichen Kevin Galloway und seine Mannen nicht nur einfach ein neues Uncle Lucius Album – sondern erfinden sich sozusagen neu. Bislang war die texanische Band mit etwas gutem Willen nämlich noch dem Roots-Rock-Genre zuzurechnen, das in ihrem Heimatstaat Texas ja tonangebend ist. Obwohl die Jungs natürlich immer noch rocken können, als gäbe es kein Morgen mehr, gibt es kaum noch eine Möglichkeit, die neue Songsammlung stilistisch einzugrenzen. Das liegt weniger daran, dass sich Uncle Lucius an neuen musikalischen Genres versuchten (das tun sie nämlich nicht), sondern daran, dass die Arrangements (der Band wie der der Streicher) auf so originelle und innovative Art aufgebohrt, die Songstrukturen gewürfelt und die gesanglichen Eskapaden in teils abenteuerliche Richtungen geführt werden, dass bei dem Versuch, das irgendwie zu kategorisieren, in Kontext zu setzen und deskriptiv festnageln zu wollen, am Ende Ratlosigkeit regiert. Sagen wir mal so: Seit The Band hat sich lange schon keine Combo mehr so viel Mühe gegeben, sich in kollaborativer Hinsicht musikalisch so kreativ und variantenreich auszuleben. 5

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