PETER GABRIEL

(Virgin)

Sagen wir mal so: Für dieses Album hätte Peter Gabriel eigentlich gar nicht so alt werden müssen, wie er es heute mit 73 nun mal ist. Denn musikalisch schließt das Werk überhaupt dort an, wo der Meister mit seinen „einsilbigen“ Alben „So“, „Us“ und „Up“ vor 20 Jahren begann, seinen Stil in seinem zum Trademark gewordenen episch/opulenten Sounddesign zu konkretisieren. Was „I/O“ von früheren Arbeiten unterscheidet, sind dabei also nicht die – nach wie vor attraktiven – Kompositionen und der klassisch trotzig/larmoyante Gesangsstil Gabriels, sondern das Treatment des Sounds. Das aus 12 Tracks bestehende Opus erscheint nämlich nicht nur in verschiedenen Formaten (neben digital auch als LP, CD, blu-ray), sondern auch in verschiedenen – sehr stark voneinander abweichenden – Mixen. So gibt es einen sogenannten Bright-Side-Mix, einen Dark-Side-Mix und einen Dolby-Atmos-Mix für die blu ray-Edition. Der Bright-Side-Mix ist verspielter und poppiger, der Dark-Side-Mix dräuender, dramatischer und druckvoller – aber keine Angst: Die Melancholia Gabriels bricht sich auf beiden Seiten Bahn. Man sollte also als Fan darauf achten, in welchen Kombinationen das Werk wann und wo verfügbar ist und sich erst dann für den Erwerb der gewünschten Variante entscheiden. VÖ: 01.12. 5

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