MINE

(Virgin)

Nachdem sich die gute Mine zum bösen Spiel des Lebens auf den letzten beiden Alben „Klebstoff“ und „Hinüber“ hinreichend geäußert hat, gibt es nun die Wiedergeburt als sich selbst gießender Baum, obwohl Mine wie sie im Track „Staub“ attestiert, an nichts - und schon gar nicht die Wiedergeburt glaubt. Musikalisch agiert Mine (wie gewohnt mit einer Handvoll gleichberechtigt agierender Gäste) immer noch in jenem halb elektronischen, unberechenbaren aber immer innovativ ausgerichteten DIY-Pop-Setting wie bislang. Es sind allerdings dieses Mal die klassisch inspirierten Streicher- und Bläserarrangements und liturgischen Referenzen mit Herren- und Buben-Chören, die die musikalischen Dimensionen – nun ja: sprengen. Dabei geht es aber gar nicht um eine Fortsetzung des „Mine und Orchester“-Projektes, sondern um eine schlüssige Gesamt-Ästhetik, die sich eher an zeitlos klassischen Tugenden als experimenteller Bilderstürmerei orientiert. Dass dabei einige der Tracks sehr (und subjektiv viel zu) kurz geraten sind – auch wenn sie gar keine Reprise, Intros oder Zwischenspiele darstellen, gehört dabei scheinbar zum Konzept. Ohne Frage ist dieses Werk im Kontext der Wertschätzung der Musikhistorie durch die ureigene Mine-Brille ein ganz großer Wurf geworden. VÖ: 02.02. 5

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