JIM BOB

(Cherry Red)

Jetzt mal Hand hoch, wer sich noch an Carter USM erinnern kann! Keiner? Doch, da hinten – na bitte. War doch eine super Band. Damals, in den 90ern. Aus dem Sänger James Morrison aka. Jim Bob wurde nach der Jahrtausendwende ein Romanautor – ohne dass Herr Bob die Finger gänzlich von der Musik lassen konnte. Hier und da ein kurzer Carter-Gig (gern auf Festivals vor vielen alternden Fans - das legendäre "30 Something"-T-Shirt gibt’s mittlerweile auch bis zur "60 Something"-Version) und immer mal wieder auch eine Solo-Platte. Und eine solche steht jetzt wieder in den Startlöchern: "Thanks For Reaching Out" ist ein schönes Stück Beständigkeit. Denn auch wenn die Rotzigkeit der "drum machine years" vorbei ist, hat Jim Bob nach wie vor ein feines Händchen für schmissige FuzzPopNummern und schlaue Texte. Wobei der ursprüngliche Sarkasmus einer ehrlichen Besorgtheit gewichen ist: "My sister says this is end times / It’s the Renaissance in reverse / They’re burning the art galleries and libraries / Because they’re afraid of pictures and words." Dabei macht er vor der eigenen Klientel (bzw. deren Kindern?) nicht halt: "People said that the mass extinction event / Started with a single-use festival tent." verkündet er beim balladesken "We Need to Try Harder (We Need to Do Better)") zum SchweineOrgelWalzer. Anderes klingt ein wenig wie Carter USM mit Bläsern (courtesy of Terry Edwards!) und "Sebastian’s Gone on a Ridealong" ist klassischer Brit-Pub-Rock. Der Künstler selbst gibt uns im Info folgende Eindrücke aus der Verkostung seines Werks mit auf den Weg: "When I listen to this record, I get flavours of Buzzcocks and Dexys, with notes of Teardrop Explodes and Slade." Das fasst "Thanks For Reaching Out" tatsächlich ganz gut zusammen. Und irgendwie hat sich Jim Bob im Grunde sogar einen Rest Zuversicht bewahrt: "The world is such a mess girl / I’m just another clown / But I will do my best girl / Not to let you down." Ob mir das irgendwann auch gelingt? 4
Weitere Infos: www.jim-bob.co.uk

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