(PIAS / GoodToGo)
Viel Raum zur Deutung lässt Sophie Löw – ihres Zeichens Sängerin und Texterin der Wiener Band Culk und in Personalunion nun auch noch ihr eigener neuer Avatar Sophia Blenda – lediglich in Bezug auf ihre poetisch verbrämten Awareness- und Empowerment-Lyrics. Ansonsten hat sie für ihr Solo-Projekt ein klares Konzept: Hier sollte es nicht um Dreampop, Postpunk oder Indie-Rock gehen (wie bei Culk), sondern um eine Verdichtung auf das Wesentliche in einem dezidiert reduzierten Setting, wie sie es beim Studium möglicher Inspirationsquellen bei der neuseeländischen Kollegin Aldous Harding in dem Song „Blend“ von deren LP „Party“ gefunden hatte. Dazu setzte sich Sophie ans Klavier und ließ ihrer Melancholie in eher atmosphärischen Klangskizzen und ungewöhnlich strukturierter Elegien freien Lauf. Dennoch ist dieses Album insbesondere auch für Culk-Freunde als wesentliche Ergänzung des Band-Konzeptes von Interesse. Und wir haben hier eine Künstlerin, die so sehr in ihrer Musik aufgeht, dass die Dringlichkeit, aus der sie ihrer Berufung nach geht sich fast schon körperlich materialisiert – und das mit einer Musik, die aufgrund ihrer Strukturierung und atmosphärischen Gemengelage eigentlich gar nicht geeignet ist. Und dabei waren wir ja noch nicht mal bei den politischen und sozialen Kommentaren angelangt, die Sophia in ihrer Musik auf assoziative Weise poetisch verbrämt. All das muss man ja auch erst mal hinbekommen.Olymp
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