LUCINDA WILLIAMS

(Highway 20 / Thirty Tigers / Membran)

Gleich beim Opener setzt sie ihr Statement:´You Can’t Rule Me´. Mit diesem rauen, ungeschliffenen Blues bringt sie den Humus aus, auf dem Zeilen wie „Man I got a right, To talk about what I see / Way too much is going wrong, Right in front of me“ erst gedeihen können. Auf ihrem neuen Album wechselt sie vom persönlichen Erzählstil zur öffentlichen Anklage gegenwärtiger Ungerechtigkeiten in der Welt. Seien es schlechte Nachrichten (´Bad News Blues´), häusliche Gewalt (´Wakin’ Up´) oder den Einfluss sozialer Medien (´Shadows & Doubts´). Aber es gibt auf diesem kantigen, wütenden Album und dem scheinbar immer währenden Dialog von Lucinda Williams mit der rauen, intensiven Gitarrenarbeit von Stuart Mathis auch Momente der Hoffnung (´When The Way Gets Dark´). Es ist das erste Album, bei dem sie viele der Songs mit ihrem Manager und Ehemann Tom Overby geschrieben hat. Selten hat sie ihre Lyrics so unmittelbar, melancholisch und verletzlich präsentiert wie beim bitter-süßen ´Big Black Train´ oder dem verträumt-hypnotischen ´Good Souls´. Die spröde Schönheit von Lucinda Williams ist auch nach über vier Dekaden ebenso beeindruckend wie bezaubernd.

Olymp
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