CHERRY GLAZERR

(Secretly Canadian / Cargo)

In der Vergangenheit verzettelte sich Clementine Creevy mit ihrem Bandprojekt Cherry Glazerr des Öfteren in Experimenten und Extremen. Dieser Ansatz scheint sich aber ausgezahlt haben, denn wenn Clementine ihr viertes Album als „reif“ - in Bezug auf ihre persönliche Entwicklung – bezeichnet, dann spiegelt sich das auf der musikalischen Seite dadurch aus, dass Cherry als Songwriterin, Co-Produzentin (zusammen mit Yves Rockman) und Performerin heute ganz genau weiß, was sie will und wie man das dann auch erreicht. „I Don’t Want You Anymore“ ist auf der musikalischen Seite somit ein Showcase all dessen geworden, was Clementine zuvor in verschiedenen Konstellationen ausprobiert und sich angeeignet hat: Es beginnt mit dem als Akustik-Low-Fi-Rocksong ausgeführten Opener „Addicted To Your Love“ und endet mit dem locker groovenden Titeltrack mit Grunge Appeal im Powerballaden-Abgang. Dazwischen gibt es Rocksongs, konsequent implementierte Elektronika, spacige Disco-Sounds, Psychedelia und schwülstige Dark-Soul-Experimente wie „Golden“ oder das epische „Shattered“. Und all das ist eingepasst in klug und schlüssig strukturierte Songformate, die die Frickeleien der frühen Phase vergessen machen. 4

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