AMANDA SHIRES

(ATO Records / [PIAS] / Rough Trade)

Die Pandemie stellte auch die Songwriterin Amanda Shires auf eine besondere Probe. So sehr sogar, dass sie zeitweise erwog, die Musik ganz an den Nagel zu hängen – zumal sie ihrer Passion als Live-Musikerin ja sowieso nicht nachgehen konnte und sich als Gattin des gefeierten Rockstars Jason Isbell (an dessen Band The 400 Unit sie ja auch beteiligt ist) ja auch noch um den Haushalt kümmern musste. Es war dann ihr Kollege und Produzent Laurence Rothman (mit dem zusammen sie bereits das Weihnachtsalbum „For Christmas“ machte), der ihr gut zuredete es doch wieder zu versuchen. Amanda nutzte dann die Gelegenheit, Tabula Rasa zu machen und das neue Material mit einer „Jetzt-erst-recht-Attidüde“ anzugehen und dabei auf Gewohntes zu verzichten: Es gibt hier keinen Country-Seligkeit und keine Folk-Plattheiten – dafür aber erdige Rock-Grooves, eine psychedelisch verzerrte Fidel (Amanda ist ja auch als Geigerin tätig), unprätentiöse Beiträge ihres Gatten an der Gitarre und eine Prise Brill-Building-Pop für die balladeskeren Momente. Eingebettet darin finden sich toughe Empowerment-Lyrics, die von Amanda auch mit dem notwendigen Nachdruck vorgetragen wurden. Es scheint, als habe Amanda erst jetzt ihre Identität als Musikerin gefunden (oder doch diese zumindest abschließend definiert). 5

Singer/Songwriter
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