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Queens Of The Stone Age

...and that feeling is different every night...

Queens Of The Stone Age

Mark Lanegan schaut meist düster drein. Aber nicht Heute, er sitzt am Leidseplein in Amsterdam, es ist ein warmer Sommertag, und er wird am Abend wieder einige Songs bei einer der aufregendsten Livebands der Welt singen. Der Gig im Melkweg ist die einzige Clubshow der Tour, die Band ist in bestechender Form und spielt über 2 Stunden. Vor allem Dave Grohl am Schlagzeug, wo er seit dem Tod von Kurt Cobain nicht mehr gesessen hat, gibt 200%. Aber zurück zum wunderbaren Sommernachmittag am Leidseplein, wo Mark erzählt, wann die Zusammenarbeit mit Josh Homme von QOTSA begann.

„Kurz nachdem wir mit den Screaming Trees unser letztes Album „Dust“ aufgenommen hatten, haben wir Josh gefragt, ob er als zweiter Gitarrist einsteigen möchte. Wir kannten ihn von Kyuss und waren damals schon befreundet. Damals haben wir viel getourt, aber nie mehr eine Platte gemacht. Als sich die Trees aufgelöst hatten, war Josh schon mit den Queens zugange. Er rief mich an ob ich Bock hätte, einige Songs auf ihrem Debüt einzusingen. Leider war ich zu der Zeit viel zu benebelt, um es zu machen und sagte ab. Als er mich aber bei „R“ wieder fragte, war ich endlich clean und steuerte einige Backingvocals und für einen song Leadvocals gemacht. Seitdem bin ich dabei." Die eigentlich einzigen festen Bandmitglieder sind Gründer Josh Homme und Nick Olivieri. Mark ist seit zwei Platten und diversen Touren dabei. Weitere Gäste auf dem neuen Album sind u.a. Gene und Dean Ween sowie Dave Grohl (Nirvana/Foo Fighters) der bei fast allen Songs Schlagzeug spielt und mit der Band auch tourte. „Für mich ist diese Band die beste der Welt, oder besser, die einzigartigste der Welt. Alles was Josh und Nick zusammen machen, klingt besser als sie selbst. Die Leute, mit denen sie zusammen arbeiten bringen ihre eigenen Aspekte ein, aber was es für alle so interessant macht, ist das Endprodukt, das vor allem den Teilnehmern gefallen muss. Das geht aber nur, wenn man auf der gleichen Wellenlänge ist. Und das sind wir alle. Ich selbst spiele kein Instrument, aber schreibe mit Josh und Nick die Texte. Aber um ehrlich zu sein, ich mache eigentlich nur das Nötigste. Ich bin der Dilettant dieser Truppe kreativer Leute... im Gegensatz zu Dave, der am meisten schwitzt auf dieser Tour. Dave ist der größte Kyuss-Fan überhaupt. Er hat irgendwann mal zum Scherz gesagt das er ziemlich sauer war, dass Josh ihn nicht als Schlagzeuger für „R“ gefragt hat. Also hat Josh ihn bei dieser Scheibe gefragt. Nach dieser Tour nehme ich meine nächste Soloplatte auf. Josh und Nick machen auch mit. Ich helfe ihnen und sie helfen halt mir.“ Die lang erwartete und versprochene Platte mit Greg Dulli von den Afghan Whigs ist also wieder verschoben. Mark erzählt aber, das auf Dullis Soloscheibe ein Duett der beiden erscheint. Im Internet gibt es wohl schon Demos... was uns zum besonderen Verhältnis der Queens mit dem Netz bringt. Auf ihrer eigenen Site gibt es Links zu massenhaften Live-Mitschnitten, komplett mit CD-Cover, Lyrics usw. Eine Ausnahme in einer Industrie, wo Napster-Clones wie die Pest bekämpft werden. Die Qualität von den meisten dieser Bootlegs ist fast unglaublich, als ob die Band die Aufnamen erlaubt hat. „Den Jungs macht es nix aus, wenn Leute „tapen“ oder Bootlegs brennen. Sie hören sie selber gerne. Eigentlich sind sie selber die größten Fans ihrer eigenen Musik. Ausserdem lieben sie es zu jammen. Auch ich weiß ab und zu nicht, was auf der Bühne geschieht. Einmal dauert ein Song 4 Minuten, am nächsten Abend plötzlich 10. Aber es ist kein Chaos, jeder fühlt irgendwie, wie der Song an diesem Tag gespielt werden muss.“ Die Songs auf dem neuen Album sind mit kurzen Radioshow-Ausschnitten verbunden, die eigentlich nichts mit der Band zu tun haben. Nach einiger zeit bemerkt man aber auch musikalisch einen roten Faden, der alles verbindet. „Es ist kein richtiges Konzeptalbum, aber die Idee, die hinter diesem Album steckt, ist eine Autofahrt von L.A. nach Joshua Tree bei Palm Springs in der Wüste. Die Fahrt haben wir unzählige Male gemacht. Wir wohnen jetzt fast alle in L.A., aber die meisten Songs sind in der Wüste bei Palm Springs geschrieben worden, wo Josh herkommt. Daher auch diese Radioschnipsel, man muss während der Fahrt so oft den Sender neu suchen.“ Zufällig habe ich selbst diese Fahrt voriges jahr gemacht, und wenn ich jetzt im Fotoalbum blättere und im Hintergrund „Songs For The Deaf“ laufen lasse, steht für mich fest, dass der Jahresurlaub wieder in die kalifornische Wüste geht!

Aktuelles Album: Songs For The Deaf (Motor)


Weitere Infos: www.qotsa.com Foto: Michael Schmelling

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