(Anunaki Tabla / Broken Silence)
Was empfahl da letztens noch ein freundlicher E-Mail-Verfasser: "Sperren wir nun die Welt, ihren Zustand und ihr Personal, kurz aus..." - genau das sollten wir für die nächsten 5 Viertelstunden tun. Denn "Persist" könnte die Hoffnung schüren, daß 2025 womöglich doch ein gutes Jahr wird. Zumindest musikalisch. Denn uns beschenkt hier eine Formation mit dem eigenartigen Namen Das Ende der Liebe mit einer ganz wunderbaren Platte, die mit "Mount Q" einen opener hat, der - durch eine zischende BeckenEkstase vorangetrieben - sofort eine seltsam mystische, gleichermaßen heimelige wie latent bedrohliche Stimmung aufbaut. Darüber dreht sich die Stimme von Su Dance in einer Art kindlich-schamanistischem Kreisel. Wer aber schickt uns auf diese Klang gewordene SeelenReise? DEDL, wie die Band "ehrfurchtsvoll und schlicht" wohl auch genannt wird, besteht aus 4 KernMitgliedern, die die folgende, zwar etwas ausufernde, aber eben auch ziemlich beeindruckende und ebenso interessante wie schon mal eine erste Klangvorstellung vermittelnde Liste von Instrumente bedienen (ich kopiere dabei dreist aus dem Info): Andreas Völk (Live Sampling, Barth Audios, Voice, Organs, Fender Rhodes, Percussion), Laurenz Gemmer (Yamaha CP70 (plain, prepared, sampled), Melodica, Ableton Live), Kenn Hartwig (Electric Bass, Sitar, Nintendo GameBoy, Spherical Sound Society Glitch Storm MK2) und Thomas Sauerborn (Acoustic Drum Set + FX Pedals, Drum Pads, Doepfer Midi Ribbon to Eurorack Modules). Alles klar? Gut. Wirklich vertraut ist mir keiner dieser Herren, einzig vielleicht Kollege Hartwig durch sein Mitwirken bei den Kölner KrautJazzern C.A.R. . Aber wie DEDL hier aus nervösem Schlagwerk, mysteriösen ElektronikFlächen und vielerlei exotischen KlangBeigaben ein tönendes Gesamtkunstwerk formen, nötig mir einiges an Respekt ab. Dazu die überirdische Stimme von Dan Su (ein Mensch, dem Geschlechterzuweisungen völlig egal sind und welcher sich als su dance110 mit "Performance, Musik und bildender Kunst", aber auch "mit quantitativer Methodik" (was immer das sein mag) und "zeitgenössischem Tanz" beschäftigt), deren Timbre sich tatsächlich jeder Mann/Frau-Zuordnung entzieht und die Aufmerksamkeit unmittelbar auf den Ton gewordenen Ausdruckswillen richtet. Dass dabei eine PhantasieSprache zum Einsatz kommt, unterstreicht die Verweigerungshaltung gegenüber dem Bekannten/zu Erwartenden weiter. Manche der im legendären Berliner Candy Bomber Studio aufgenommenen, gern mal 7, 8 Minuten langen Stücke lassen ferne Referenzen schemenhafte Gestalt annehmen: "Illvision" z.B. wird durch das Miteinander von BeckenGroove, eigenartigen elektronischen GlockenSpielen und VokalKunst zu einem beinahe Nurse with Wound-haften Delirium. "S low" (bitte das Leerzeichen nicht vergessen!) atmet indisch (hier lässt sich im beinahe "Dub"-igen KlangBild die o.g. Sitar erahnen) und betört mit der überweltlichen Stimme, die meist irgendwo zwischen Sussan Deyhim und Anita Lane siedelt. Und so mäandern wir - allen weltlichen Irrungen und Wirrungen temporär entrückt - auf einem "Archaeopteryx" durch Raum und Zeit, über den "Mount K", den "Mount Q" und den "Mount R" (der zugleich "Da Sende in the Language of Light" ist - auch hier bitte die eigenwillige Schreibung beachten!). Persist - Laber - Kawas. Delphi Flux - Feuer Orgel: man kann sich in dieser Welt schnell (und glücklich) verlieren. Lassen wir uns also treiben... 5Weitere Infos: www.dasendederliebe.de
Electronik
›› NITON ›› LOS PANTEROS ›› ELA MINUS ›› LAURIE ANDERSON ›› FRÉDÉRIC D. OBERLAND / GRÉGORY DARGENT / TONY ELIEH / WASSIM HALAL ›› DJ MARCELLE / ANOTHER NICE MESS ›› JONAS ALBRECHT ›› GUDRUN GUT ›› BRUTTER ›› HANS CASTRUP + PHILIPPE NEAU ›› HACKEDEPICCIOTTO ›› NOVA MATERIA ›› SCHNEIDER TM ›› V.A. ›› V.A. ›› FABRIZIO MODONESE PALUMBO ›› JOHNNY NOTEBOOK ›› FEVER RAY ›› CISSER MÆHL ›› MARTINA BERTONI ›› SERGEJ MAINGARDT ›› V.A. ›› LUDGER BRÜMMER ›› V.A. ›› LYKKE LI ›› KLAUS SCHULZE ›› YANN TIERSEN ›› MOBY ›› BÖLTER. ›› GUIDO MÖBIUS ›› BEISPIEL ›› KRAFTWERK ›› WOLFGANG FLÜR