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QUICKSILVER

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Girlpower regiert den Herbst: Es geht los mit 5 Schwedinnen (darunter auch Cardigans-Nina), die als DOLLYKOLLOT mit einer gleichnamigen CD (Margit Rec./Broken Silence) der C&W-Queen Dolly Parton huldigen. "Jolene" ist da wohl unvermeidlich, aber sonst wahren die Damen die Balance zwischen bewundernder Hommage und frecher Fortschreibung, ohne aber je überragend zu werden. 3
CHRISTINA VANTZOU konzentriert sich auf andere Dinge: "No.1"(Kranky) wird von schwermütigen filmmusikalischen Instrumentals (eingespielt vom Magik*Magik Orchestra) dominiert, deren durchaus vorhandene strangeness aus dem feinen Kontrast von Neoklassik und Übersteuerung resultiert. 4
Viel tiefer im Lande Elektropop zu lokalisieren ist ZOE.LEELA. Trotz anerkennenswert breitem Spektrum - von lasziv gehauchtem BreakBeat geht da über ElektroJazziges bis zu swingenden Dubs manches - bleibt "Digital Guilt"(RaR/Motor/Rough Trade) aber noch etwas unausgegoren. 3
Aus sphärischen Sounds schälen sich staubtrockene Beats - "Conatus"(Souterrain Transmissions/Rough Trade) von der jungen Britin ZOLA JESUS spielt mit den Möglichkeiten elektronischer PopMusik hingegen sehr souverän. Mit einem an die großen New-Wave-Chanteusen erinnernden Gesang erfüllt sie die mehr düster denn fröhlich angelegten Soundscapes mit einer starken Dosis Bitterkeit. Und für den NME war die Single "Vessel" letztens sogar ein "track of the week". 4
Aber auch Jungs machen Musik. Wobei ein gewisser YONDERBOI sich für "Passive Control"(Mole Listening Pearls/Daredo) noch der Hilfe einer recht netten Frauenstimme versicherte. Charlotte Brandi kontrastiert DüsterGott Edward Ka-Spel, der den opener einsang (besser: -sprach) mit zuckersüßen und glasklaren Gesangslinien, die sich in dem recht komplexen ElektroSoundbett des Ungarn ziemlich wohl fühlen. 3
JAN DRIVER kommt eher vom Techno und hat den Knaben im Namen seines Labels versteckt. "Amatilda"(Boysnoize Rec./Wordandsound) legt den Schwerpunkt naturgemäß auf Rhythmus, sorry: beat und ist bei genauerem Hinhören eigentlich recht billig gemacht, aber trotzdem so wirkungsmächtig, dass ich nicht umhin kann, es gut zu finden. "Whisper" hat sogar einen leichten Yello-Touch. 3
LOUDBOY wiederum vertraut eher auf klassisches IndieRockSongwriting - kein Wunder, er hat jahrelang bei Botanica Gitarre gespielt. Sein selbstbetiteltes Soloalbum (rent a dog/Al!ve) ist frei von Innovation, bedient aber solide seine Zielgruppe (inkl. den Fans der Gäste Peter Murphy und Nena. Naja.). 3
HONNINGBARNA (=Honigkinder) nennen sich 6 adoleszente Norweger und ihre gleichnamige CD (Karmakosmetix/Broken Silence) rattert sich mit jugendlicher Wut durch ein Dutzend RockPunk(ja - so 'rum!)Versuche, die aber noch ein paar Sommer auf die Weide müssen. 2
Als nächstes kein Boy, sondern ein Neumann. Dünner Gag, aber "Dead Son Rising"(Mortal Rec.) vom RoboPop V1.0 GARY NUMAN ist viel besser, als ich befürchtete. "Resurrection" heißt nicht nur das mit harschen Soundscapes den Tanz um den Prozessor eröffnende instrumental, man könnte die ganze CD durchaus auch als Auferstehung eines verloren geglaubten Helden begreifen. Die 10 Freunde hier sind nicht nur elektrisch, sondern auch angenehm heftig. 4
CANT ist Christ Taylor von Grizzly Bear. Das könnte als Beschreibung für sein Solo-Debut reichen und greift doch zu kurz in's Leere. Denn "Dreams Come True"(Terrible Rec./Warp/Rough Trade) nähert sich den Popgrundsätzen wesentlich ungezwungener als das brummende Mutterschiff, ohne seicht zu werden. 3
Noch einen Schritt weiter in Richtung zeitlosem SongwriterRock gehen der tasmanische Jazzer DAN FREEMAN AND THE SERIOUS. Auf "I Lie A Lot"(Solaris Empire/Broken Silence) vergessen alle Beteiligten, dass sie an der Berliner Hochschule für Musik "Hans Eisler" studier(t)en (und Dan auch, dass er sonst mit den herrlichen RotFront tourt) und spielen einen sehr gelungenen IndieFolkPop. 4
EL REGO gilt als Legende des afrikanischen Souls der 60er/70er und ich mache mir also ernste Gedanken, dass ich durch eine von Auskenner Frank Gossner für Daptone Rec./Groove Attack zusammengestellte Werk(rück)schau erstmals von ihm höre. In der Tat: Feinster AfroFunk.
Auch die schwedischen GRANDE ROSES scheinen aus einem anderen Jahrhundert zu kommen. Ihre EP "Hide"(Grande Roses/Rough Trade) verneigt sich viel zu tief vor jemanden, den ich nicht zu ertragen vermag: Bruce Springsteen geht gar nicht. 1
Auf dämliche "This is a promotional copy"-Einblendungen auch noch Effekte zu legen, sollte strafbar sein. Aber ich gehöre wohl ohnehin nicht zur zappeligen Zielgruppe für die vielleicht super-innovativen und extra-coolen, als ähm, "Combat Funk" etikettierten Beatkonstruktionen auf ZTTs "Partys Over Earth"(Turbo Rec./News Distribution). 2

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