UDO LINDENBERG

(Warner)

Udo Lindenberg wohnte siebzehn Jahre im Hotel Atlantic in Hamburg. Dort, in der Panikzentrale, ließ es der Nuschelkönig des Deutschrocks noch einmal richtig krachen, nachdem er seinen Hotel-Wohnsitz entrümpelt und umgezogen war: ins benachbarte Hotel Royal Meridien. In der Hamburger „Kampnagel“-Fabrik baute Panik-Udo sein Wohnzimmer nach, lud Freund und Gäste ein und nahm für MTV ein „unplugged“-Konzert reinster deutscher Zunge auf. Die alten Kracher wie „Reeperbahn“ (mit Jan Delay), „Honky Tonky Show“ (mit Stefan Raab) und „No Future“ (mit Max Herre) semmelt er gewohnt schnodderig und gut behütet. Die Balladen mit Tiefgang, die schnellen Nummern mit nicht erlahmender Raffinesse – Udo Lindenberg ist zwar kein großer Sänger, doch ein mit allen Wassern gewaschener und mit allen Parfüms gestriegelter Entertainer der Extraklasse. Hut ab, Herr Lindenberg: noch ist „Alles klar auf der Andrea Doria“. Und „Unterm Säufermond“ ist immer ein Plätzchen frei für den vom Likör Verwöhnten.
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