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SICKO

Senator

Michael Moore muss man nach seinen preisüberschütteten Erfolgen „Bowling for Columbine“ und „Fahrenheit 9/11“ nicht mehr vorstellen. Diesmal hat sich der US-Oberproblemaufdecker auf die Missstände im amerikanischen Gesundheitswesen gestürzt und führt genüsslich die gesammelten Gemeinheiten der privaten Versicherungsbranche vor. Er zeigt, wie kerngesunde, aber finanzschwache Menschen wegen vorgeblicher Gesundheitsprobleme keinen Versicherungsschutz erhalten, wie seit Jahren Versicherte durch die Zahlungsverweigerung für lebensnotwendige Eingriffe gesundheitlich geschädigt werden und wieder andere ohne eigenes Verschulden durch selbst zu zahlende Behandlungen in den Ruin getrieben werden. Als Kontrastprogramm begibt er sich auf Reisen nach Kanada und Europa wo er vorführt, wie entspannt es sich in Systemen lebt, in denen die Krankenversicherung staatlich organisiert bzw. reglementiert ist. Das alles wird gewohnt humorig verpackt, leicht nachvollziehbar aufbereitet und als emotional anrührendes Pamphlet serviert. Die gelungeneren Szenen des Films bereiten auch wirklich Freude, z.B. wenn Moore mit frustrierten Amerikanern nach Kuba emigriert, die dort aufs fürsorglichste betreut werden. Insgesamt aber bleiben zwei Kritikpunkte: Erstens bleibt der Blick des deutschen Zuschauers auf das (vorerst) sehr fremde amerikanische Gesundheitssystem eher ein verwundert gelangweilter. Zweitens drückt Moore einige Male zu oft auf die Tränendrüse, was seinen (guten) Argumenten nicht gut tut.

USA 2007, Regie: Michael Moore

Darsteller: Michael Moore & friends

Kinostart: 11.10.2007

Weitere Infos: › www.sicko-themovie.com


Oktober 2007
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