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CHE - REVOLUCION

Central Film

Eigentlich hatten die Produzenten Laura Bickford und Benicio Del Toro (der sich gleich die Rolle des Guevara unter den Nagel riss) beabsichtigt, nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben des berühmtesten Guerilleros der Welt zu verfilmen. Basierend auf der autobiographischen Schrift „Bolivianisches Tagebuch“ sollten die letzten Monate und der Tod des Dschungelkriegers nachgezeichnet werden. Regisseur Soderbergh und Drehbuchautor Buchman jedoch fanden dies zu einseitig tragisch und drängten darauf, auch die Vorgeschichte, die Geschehnisse der kubanischen Revolution zu integrieren. Da dies alles jedoch kaum in einen Film zu verpacken war, kommt die komplette Geschichte nun als zwei Filme in die Kinos. „Che - Revolucion“ ist also eigentlich nur der Vorfilm zur ursprünglichen Filmgeschichte, die im nächsten Monat unter dem Titel „Che-Guerilla“ in die Kinos kommen soll. Leider merkt man dies dem Film auch an. Etwas wirr mischt Soderbergh Szenen eines Guevara-Interviews und einer Rede vor der Versammlung der UN mit der nachgestellten Geschichte der kubanischen Revolution ab Landung der Castro-Gruppe mit der legendären Granma bis zum triumphalen Einzug in Havanna. Dabei wird der Dschungelkampf einerseits etwas zu detailliert beschrieben, andererseits aber eine Menge Hintergrundwissen stillschweigend vorausgesetzt. Außerdem verzichtet der Film konsequent darauf, am Heiligenschein des Che zu kratzen. Kaum ein Wort über sein frauen- und kinderreiches Privatleben, nichts über die Säuberungsaktionen“ nach Ende der Revolution, keine Anmerkung zum Scheitern als Politiker. Trotzdem ein sehenswertes Stück Geschichtsunterricht.



ES/USA 2008, Regie: Steven Soderbergh

Darsteller: Benicio Del Toro, Demian Bichir, Julia Ormond, u.a.

Kinostart: 11.06.2009
Weitere Infos: › www.senator.de/Preview/Filme/Che-Revolucion


Juni 2009
CHE - REVOLUCION
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